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Privat-Jet, Millionen-Vermögen und jede Menge Drogen: Pokerspieler auf Mallorca vor Gericht

Der 37-jährige US-Amerikaner mit Wurzeln in Kuwait wurde auf Ibiza festgenommen, als er Kokain, Marihuana & Co. einführen wollte. Ein Zoll-Beamter war über die "Seelenruhe" des Mannes erstaunt

Der Angeklagte, Sproß einer vermögenden Familie aus Kuwait, kam mit einer halben Stunde Verspätung zum Prozess in Palma. | Ultima Hora

| | Palma, Mallorca | |

Ein aufsehenerregender Prozess auf Mallorca zeigt, dass auch finanzieller Reichtum nicht vor folgenschweren Fehlentscheidungen schützt. Im Zentrum der Verhandlung steht Salman B., ein 37-jähriger Millionärssohn aus Kuwait, der sich wegen Drogenhandels vor einem Gericht in Palma verantworten muss. B., der laut Forbes einer der wohlhabendsten Familien des Mittleren Ostens entstammt, besitzt die US-amerikanische Staatsbürgerschaft.

Wie die spanische Zeitung Ultima Hora berichtet, erschien der Angeklagte am Donnerstag mit einer halben Stunde Verspätung zum Prozess. Am Freitag soll er sich vor Gericht zu den Vorwürfen äußern. Unterstützt wird er dabei von zwei Anwälten sowie einem weiteren Verteidiger.

Drogenfund nach Privatjet-Flug

B., der sich als DJ und professioneller Pokerspieler einen Namen gemacht hat, steht im Verdacht, erhebliche Mengen illegaler Substanzen nach Ibiza geschmuggelt zu haben. Der Vorfall ereignete sich am 16. Juli 2021: Der Angeklagte reiste mit einem Privatjet aus Las Vegas an, begleitet von 30 weiteren Personen. Nach der Landung auf Ibiza entdeckten Zollbeamte in seinem Gepäck 315 Gramm Kokain, 171 Gramm der Partydroge Tusi, 705 Gramm Haschisch und 80 Gramm MDMA. Zudem fanden die Ermittler weitere Mengen an Marihuana, LSD, Poppers und anderen Rauschmitteln. Die spanische Staatsanwaltschaft fordert eine Haftstrafe von neun Jahren sowie eine Geldstrafe in Höhe von 53.000 Euro.

Ermittler berichten von ungewöhnlicher Gelassenheit

Die Fahndung gegen B. begann bereits am Flughafen: Bei der Gepäckkontrolle weckte sein Koffer das Interesse der Zollbeamten. Neben den Drogen wurden hohe Bargeldbeträge sichergestellt – darunter 6220 Euro, 1785 US-Dollar, 485 Britische Pfund, 100 Kuwait-Dinar sowie 101.200 thailändische Baht.

Ein Beamter der Guardia Civil, der als Zeuge vor Gericht aussagte, schilderte die Szene der Festnahme: "Wir wurden angewiesen, das Privatflugzeug zu durchsuchen. Alle waren erstaunt über die beeindruckende Maschine, die dem jungen Mann gehörte." Besonders bemerkenswert sei jedoch die Reaktion des Angeklagten gewesen: "Er stand seelenruhig vor den auf einem Tisch ausgebreiteten Drogen und zeigte keinerlei Regung."

Ein Leben zwischen Poker, Luxus und Risiko

B. machte sich in der Pokerwelt einen Namen und konnte über die Jahre beachtliche Gewinne erzielen. Bei Live-Turnieren erspielte er sich fast drei Millionen US-Dollar, darunter ein Preisgeld von 600.000 US-Dollar in einem besonders spektakulären Spiel. Ob seine Karriere ihn nun vor einer Gefängnisstrafe bewahren kann, liegt in den Händen der spanischen Justiz. Das Urteil wird mit Spannung erwartet

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