Das Phänomen der Hausbesetzungen hat in Palma de Mallorca eine neue Qualität erreicht. Nach Recherchen der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" ließen sich vier junge Algerier in einer ehemaligen Zuchtstätte für Hummer über der Bucht, die Teil des Küstengebiets El Peñón im Viertel Coll d'en Rabassa ist, nieder. Bereits drei bis vier Monate hält die Besetzung an.
Diese Situation hat bei den Anwohnern und Geschäftsleuten in der Gegend zu großer Besorgnis und Sorge geführt. Das Gebäude befindet sich im Besitz der Küstenschutzbehörde Costas und ist fast baufällig.
Laut Anwohnern haben sich Raubüberfälle in den vergangenen Monaten gehäuft, man verdächtigt die illegalen Einwanderer. Handys, Handtaschen, Fahrräder und Motorroller seien bereits gestohlen worden, hieß es. Einige Nachbarn verstärkten die Sicherung ihrer Wohngebäude.
Besetzer werden mit Lebensmitteln versorgt
Die vier Hausbesetzer haben sich im oberen Teil des Gebäudes eingerichtet, wo es einen Wohnraum gibt, den sie gemeinsam nutzen, ebenso wie eine kleine Küche. Sie ernähren sich von dem, was sie im Meer fangen, oder von Lebensmitteln, die ihnen ein auf der Insel lebender Landsmann bringt, und sie haben Strom dank eines illegalen Anschlusses an das Stromnetz, was die Nachbarn und Geschäftsleute in der Gegend stört.
Diese Hausbesetzung eröffnet ein neues Szenario innerhalb eines Phänomens, das sich in verschiedenen Vierteln Palmas ausgebreitet hat, wobei Coll d'en Rabassa eines der spektakulärsten Beispiele ist.