Die bei Deutschen beliebte Gemeinde Andratx auf Mallorca führt ein neues Müll-Sammelsystem ein: Ab sofort sollen die Hinterlassenschaften direkt vor jedem Haus abgeholt werden, so wie man es in Deutschland gewohnt ist. In Spanien ist es üblich, den Hausmüll in Sammelcontainern auf der Straße zu entsorgen. Außerdem werden ab sofort auch Müllarten wie Baumschnitt, Textilabfälle und Sperrmüll gesammelt.
Diese Neuerungen und weitere hat der Gemeinderat von Andratx am Donnerstag in seiner Plenarsitzung beschlossen, als er die letzten Details des Vertrags über die Abfallsammlung, den Transport und die Straßenreinigung genehmigte. Der Vertrag hat einen Gesamtwert von 5 Millionen Euro pro Jahr. Der Vertrag verfolgt das klare Ziel, zu einem nachhaltigeren Modell überzugehen.
Die Plenarsitzung konzentrierte sich auf die Qualitätskontrolle und die Überwachung des korrekten und nachhaltigen Services des neuen Reinigungs- und Abfallsammelsystems. Zu diesem Zweck soll in Andratx ein Umweltbüro eingerichtet werden. Diese neue städtische Dienststelle soll vor allem in den ersten Wochen der Einführung des Tür-zu-Tür-Systems die Zweifel der Einwohner ausräumen und Schulungen, Beratung und Sensibilisierungskampagnen anbieten.
Neues Abfallmanagementsystem hat auch sozialen Charakter
Außerdem sollen zugängliche Sammelstellen eingerichtet werden, die nur von den betroffenen Anwohnern genutzt werden können. Diese Bereiche sollen den Benutzerkomfort verbessern und die Einhaltung der Recyclingvorschriften fördern. Es sei auch darauf hingewiesen, dass in dem neuen Konzept die Stiftung Deixalles beteiligt ist, eine Stiftung, die sich für die soziale und berufliche Eingliederung von Menschen einsetzt, die von sozialer Ausgrenzung bedroht sind.
Der Gemeinderat für Umwelt, Antoni Nicolau, hob den Wert eines bürgernahes Abfallmanagementsystems für die Gemeinde hervor. Die Bürgermeisterin Estefanía Gonzalvo erklärte ihrerseits: "Dies ist ein Projekt von uns allen und für uns alle, das uns den Weg zu einer nachhaltigeren Gemeinde ebnen wird. Wir sind uns bewusst, dass die Umsetzung dieses neuen Sammlungsmodells Monate gemeinsamer Arbeit mit unseren Nachbarn erfordern wird."