Die einen werden sich angewidert abwenden, andere entzückt das futuristisch anmutende Lokal stürmen: Im Abflugterminal des Flughafens Palma de Mallorca eröffnete jetzt die größte Niederlassung des US-amerikanischen Bulettenbraters McDonald's in Europa. Davon ist zumindest in der Pressemeldung, die am Montag sämtliche örtlichen Medien erreichte, die Rede. Der Fast-Food-Tempel mit einer Fläche von 1000 Quadratmetern befindet sich in der Ebene P30, Modul A im Sicherheitsbereich des Flughafens. Von dort gehen nur die Nicht-Schengen-Flüge ab. Das bedeutet, dass so gut wie alle Urlauber, die zurück nach Deutschland fliegen, den McDonalds nicht besuchen können.
Technologisch sieht sich die Filiale im State-of-the-art-Bereich: Mit sage und schreibe 40 digitalen Bestellterminals und acht Produktionslinien wolle man "eine einzigartige Erfahrung und besten Service" bieten, gibt man die Parole aus. Dazu gehörten – man staune – ein Tischservice und ein McCafé-Angebot. Letzter wird selbstverständlich weiterhin in Pappbechern serviert.
Für die Inselwirtschaft bedeute die Filiale im XXL-Format rund 200 neue Arbeitsplätze, lässt die PR-Abteilung stolz wissen. Damit beschäftige McDonald's auf den Balearen nun etwa 1.000 Mitarbeiter in über 20 Restaurants. "Diese Eröffnung ist ein weiterer Meilenstein für McDonald's in Spanien", so Spanien-Direktor Ángel Castillo. Ob das Ernährungsberater auch so sehen, darf freilich bezweifelt werden.
Das neue Big-Mac-Bratstätte ist Teil eines umfangreichen Modernisierungsprojekts des Flughafens Son Sant Joan. Dazu gehört offenbar, dass US-amerikanische Esskultur Einzug am Flughafen hält. Erst seit zwei Jahren bietet die Fluggesellschaft United Airlines wieder Direktflüge von Palma nach Newark bei New York. Ein Schelm, wer jetzt an Zufall denkt.