Die Gastronomie auf Mallorca blickt mit großer Sorge auf den bisherigen Saisonverlauf. Wie Juanmi Ferrer, Präsident des Branchenverbands CAEB Restauración, mitteilt, verzeichnen viele Restaurants auf der Insel im Mai drastische Einbrüche bei Reservierungen und Umsätzen.
"Der Monat entwickelt sich katastrophal", so Ferrer. Besonders unter der Woche sei die Lage besorgniserregend: In touristischen Zonen seien die Reservierungen um bis zu 50 Prozent zurückgegangen, am Wochenende liege das Minus immerhin noch bei rund zehn Prozent. Auch im Zeitraum Januar bis April 2025 habe die Branche im Vergleich zum Vorjahr Umsatzrückgänge zwischen zehn und zwanzig Prozent hinnehmen müssen.
Einziger Lichtblick im laufenden Monat seien der 1. und 2. Mai gewesen, die auf das lange Feiertagswochenende zum Tag der Arbeit fielen. "Seitdem ist es düster. Wir rechnen nicht damit, dass sich die Situation vor dem 25. Mai bessert. Diesen Monat müssen wir wohl abhaken", sagt Ferrer.
Die Ursachen sind vielfältig
Die Ursachen sind vielfältig. Das durchwachsene Wetter habe viele potenzielle Gäste vom Restaurantbesuch abgehalten. Hinzu komme, dass steigende Flug- und Hotelpreise das Budget vieler Urlauber schmälern – mit direkten Folgen für die Gastronomie. "Wenn am Reiseziel selbst gespart wird, trifft es meist zuerst die Restaurants", so Ferrer.
Auch der Saisonstart verlief anders als erwartet: Viele Betriebe hatten Personal aufgestockt – in der Hoffnung auf ein starkes Frühjahr. "Die Prognosen waren positiv, die Realität sieht leider anders aus", erklärt der Branchenvertreter. Zwar seien derzeit keine Entlassungen geplant, doch die aktuelle Entwicklung belaste die Unternehmen schwer. "Wir versuchen durchzuhalten, auch wenn das zulasten unserer Wirtschaftlichkeit geht", sagt er.
Um die Gästefrequenz zu stabilisieren, setzen viele Betriebe auf eine Preisbremse. "Die Margen sind ohnehin knapp – durch steigende Kosten für Waren, Miete und Personal ist kaum noch Spielraum vorhanden", erklärt Ferrer. Ob sich die Saison noch retten lässt? Ferrer zeigt sich vorsichtig optimistisch, warnt aber: "Selbst wenn die kommenden Monate besser laufen, wird es schwer, an das Niveau von 2024 heranzukommen – und das war schon schlechter als 2023."