Bei einer Razzia der Guardia Civil in einem Wohnhaus in Palma de Mallorca ist am Dienstagmorgen mindestens eine Person festgenommen worden. Die schwer bewaffneten Beamten, die teilweise Sturmhauben trugen, durchsuchten im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens zu Betrugsdelikten eine Immobilie in der Straße Cartagena. Die Aktion stand unter Leitung der Zentralen Operativen Einheit (UCO) aus Madrid.
Laut Quellen aus dem Umfeld der Ermittlungen handelt es sich bei dem Festgenommenen um einen spanischen Staatsbürger, der nach Informationen der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" mit seinen Eltern in der Immobilie wohnt. Der Sohn steht im Verdacht, Mitglied eines Netzwerks für Betrug mit modernen Technologien zu sein. Ein Zusammenhang mit Drogendelikten wurde ausdrücklich ausgeschlossen. Bereits im Jahr 2018 hatte es in derselben Immobilie eine Durchsuchung gegeben.
Die Beamten der Guardia Civil waren am frühen Morgen mit einem Großaufgebot in der Villa erschienen, die in einem ländlichen Gebiet liegt. Der Zufahrtsweg wurde für den Verkehr gesperrt, was bei Anwohnern und vorbeifahrenden Autofahrern für großes Aufsehen sorgte. Unterstützung erhielten die Einsatzkräfte von Beamten der lokalen Oberbefehlsstelle von Palma.
Die Insel als Magnet für Cyberkriminelle
Mallorca ist nicht nur ein beliebtes Urlaubsziel, sondern aufgrund seiner internationalen Vernetzung auch anfällig für verschiedene Formen der Wirtschaftskriminalität. In den letzten Jahren haben sich dort vermehrt Banden angesiedelt, die mit modernen Technologien wie Phishing, Malware oder Kryptowährungen arbeiten, um an das Geld ihrer Opfer zu gelangen.
Die spanischen Behörden gehen verstärkt gegen solche kriminellen Netzwerke vor, oft in Zusammenarbeit mit Europol und anderen internationalen Partnern. Dabei kommen auch verdeckte Ermittler und High-Tech-Überwachung zum Einsatz, um die Hintermänner zu identifizieren und ihre Strukturen zu zerschlagen.