Nach Formentera und Ibiza bereitet sich nun auch Mallorca auf eine zahlenmäßige Beschränkung auswärtiger Fahrzeuge vor. Im Inselrat wird derzeit am Inhalt eines entsprechenden Gesetzentwurfes gefeilt. Erste Details zum Inhalt gab am Freitag die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" bekannt. Demnach drohen Autovermietern bei schwerwiegenden Verstößen Bußgelder in Höhe von bis zu 30.000 Euro.
Die Höchststrafe werde beispielsweise fällig, wenn die Verleiher nicht alle Kennzeichen ihrer auf die Insel gebrachten Fahrzeuge melden. Das am Freitag vorgestellte Regelwerk orientiert sich am seit 1. Juni geltenden Modell Ibizas. Allerdings sind die Konsequenzen bei Nichtbeachtung für kommerzielle Halter drastischer als auf der Nachbarinsel.
Neben den finanziellen Sanktionen sieht das Regelwerk für Autoverleiher die vorübergehende Fahrzeugstilllegung für bis zu vier Monate vor. Darüber hinaus kann dem Unternehmen die Fahrerlaubnis entzogen und für zwei Jahre gesperrt werden.
Als schwerer Verstoß soll auch gewertet werden, wenn Fahrzeughalter – kommerzielle oder private – ihre Einreisedokumente fälschen. Dies soll mit Bußgeldern zwischen 1.000 und 10.000 Euro geahndet werden. Das bloße Fahren ohne gültige Genehmigung soll zwischen 300 und 1.000 Euro Euro kosten. Ein erstmaliger Verstoß soll mit 300 Euro zu Buche schlagen, für Wiederholungstäter soll es teurer werden.
Kern der geplanten Zufahrtsbeschränkung ist die Einführung einer Obergrenze für Fahrzeuge auf der Insel. Bei der konkreten Ausgestaltung will sich die Inselverwaltung an die jeweilige Verkehrslage anpassen. Wie hoch die Gebühr für eine temporäre Fahrerlaubnis auf Mallorca sein soll, gab der Inselrat bislang nicht bekannt. Nur soviel: Der Obolus soll eine "abschreckende Wirkung" entfalten.
Im Unterschied zu Ibiza soll die Gebühr nicht von den Fährunternehmen, sondern direkt vom Inselrat erhoben werden. Die Fährgesellschaften würden dann nur noch für die Kontrolle der erforderlichen Papiere zuständig sein. Die Gebühr soll online beantragt und bezahlt werden können.
Widerstand kommt vom Koalitionspartner Vox, der grundsätzlich gegen die Fahrzeugregulierung und die Gebühr ist. Vox-Sprecher Antoni Gili verwies am Freitag darauf, dass "nur 20 Prozent der Fahrzeuge von Nicht-Residenten und ausländischen Touristen" stammten. Die geplante Maßname würde daher kaum Wirkung zeigen. Zudem lehne man kategorisch ab, dass auf dem Festland wohnhafte Spanier eine Gebühr für die Einreise mit dem Auto zahlen müssen.
Die Opposition aus Links- und Regionalparteien hingegen signalisierte grundsätzliche Zustimmung. Allerdings müsste noch über Details verhandelt werden, etwa darüber, ob die Regelung ganzjährig oder nur während der Hochsaison gelten soll. Der konservativ regierte Inselrat will mit der Zufahrtsbeschränkung bereits im Sommer 2026 starten.