Britische Touristen berichten nach ihrem Mallorca-Urlaub vermehrt von "rätselhaften Krankheitssymptomen", die in sozialen Netzwerken bereits als "Magaluf-Grippe" oder "Maga Flu" bezeichnet werden. Der Party-Hotspot Magaluf (Calvià) steht im Zentrum des Phänomens, das sich gegenwärtig vor allem über TikTok und andere Plattformen viral verbreitet.
Die Betroffenen klagen über Symptome wie starke Halsschmerzen, anhaltenden Husten, Nasenverstopfung und extreme Erschöpfung. Einige Urlauber wollen nach ihrer Rückkehr sogar Notaufnahmen aufgesucht haben. "Zwei Wochen nach meinem Aufenthalt in Magaluf musste ich schon zwei Mal in die Notaufnahme", schreibt eine TikTok-Nutzerin. Eine andere berichtet ironisch: "Ich hatte die beste Zeit in Magaluf. Zurück kam ich mit der Magaluf-Grippe, einem Sonnenbrand, Verdauungsproblemen, ein paar Kilos zu viel und vielen peinlichen Videos."
Trotz der dramatischen Schilderungen in den sozialen Medien sehen Experten keinen Grund zur Sorge. "Bleiben wir auf dem Boden der Tatsachen", rät Carles Recasens, Präsident der Ärztekammer der Balearen. "Trotz des gegenwärtigen Hypes im Netz – es handelt sich um eine ganz normale Sommergrippe." Die meisten Fälle würden innerhalb weniger Tage abklingen.
Mediziner werten die Beschwerden als Begleiterscheinung des Partytourismus: wenig Schlaf, schlechte Ernährung, übermäßiger Alkoholkonsum und der ständige Wechsel zwischen Hitze und klimatisierten Räumen. Bei dichtem Gedränge in Clubs und Bars können sich Erkältungsviren schnell ausbreiten, besonders wenn das Immunsystem durch exzessives Feiern geschwächt ist.
Das Phänomen hat mittlerweile auch die deutsche Medienlandschaft erreicht. Nachrichtenmagazine wie Focus und Fernsehsender wie RTL haben das Thema dankbar aufgegriffen und berichten über die mysteriösen Symptome der Mallorca-Rückkehrer. Dabei wird bei genauerem Hinsehen deutlich, dass es sich vielmehr um ein medial verstärktes Phänomen handelt, als um ein tatsächliches Gesundheitsrisiko.