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Wenn das Schweizer Wir-Gefühl die Gipfel stürmt: So begehen die Mallorca-Eidgenossen ihren Feiertag

Honorarkonsulin Mirtha Erhart-Zimmerli weiß auch über interessante Neuigkeiten zu berichten

Mirtha Erhart-Zimmerli auf dem Dach des Honorarkonsulats vor den Toren von Palma | Foto: Patricia Lozano

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Wenn die Menschen auf Mallorca im Hochsommer so richtig schwitzen, dann erleben einige Insel-schweizer aus einem wichtigen Grund noch zusätzliche innerliche Hitzeschübe. Denn der Nationalfeiertag am 1. August steht mal wieder an, und dieser soll wie üblich angemessen begangen werden, sodass Vorbereitungen getroffen werden müssen.

„Auf einer dekorierten Finca bei Binissalem wird gegrillt und die Rede von Bundespräsidentin Karin Keller-Sutter abgespielt”, so Mirtha Erhart-Zimmerli, die eidgenössische Honorarkonsulin auf den Balearen, gegenüber MM. Es ist Tradition, bei Speis’, Trank und dem Absingen der Nationalhymne in gemütlicher Runde einige schöne Stunden zu verbringen. Dass bei dem bevorstehenden Hochamt die patriotischen Gefühle für den Gebirgsstaat zur Hochform auflaufen, darf erwartet werden.

Die Anmeldefrist für die vom „Club Suizo Balear” organisierten Veranstaltung ist zwar offiziell schon abgelaufen, aber für Kurzentschlossene sei man vielleicht noch offen, so Mirtha Erhart-Zimmerli. Wer sich informieren oder/und Mitglied werden möchte, möge die Internet-Adresse https://chcb.club/csb-mallorca/kommende-anlaesse/ aufrufen.

Nicht Rütlischwur, sondern Bundesbrief

Der 1. August bezieht sich bekanntermaßen nicht auf das Datum des sagenumwobenen Rütlischwurs, also den 8. November 1307, sondern auf den legendären Bundesbrief von 1291, der auf Anfang August jenes unendlich fernen Jahres datiert ist.

Der „Club Suizo Balear” wird seit knapp einem Jahr von Michèle Lohmer geleitet, die einen Bericht im „Mallorca Magazin” gelesen hatte und daraufhin ihr Interesse an dem Amt bekundete. Im vergangenen April fand die erste Generalversammlung unter der Führung der Neu-Auswanderin statt.

„Der Verein ist seitdem wieder aktiver geworden”, freut sich Konsulin Erhart-Zimmerli. Etwa 2000 Schweizer Residenten gebe es im Augenblick auf den Balearen, rund 1600 davon auf Mallorca, und das bekanntlich vorwiegend im Ferienort Colònia de Sant Jordi. „Die Tendenz ist leicht steigend”, so die Diplomatin.

Swiss, Edelweiss, Helvetic Airways

Auf die Insel gelangen die Eidgenossen neuerdings verstärkt auch mit Discount-Fliegern, denn nach Basel-Mulhouse verbindet auch ab Zürich, dem größten Schweizer Flughafen, die Airline Easyjet die Alpenrepublik mit dem Mittelmeer-Archipel. Ansonsten reisen die Inselfreunde wie üblich mit Jets von Swiss, Edelweiss oder Helvetic Airways an. „Bis Ende Juni wurden etwa 540.000 Flug-Ankünfte aus der Schweiz in Palma gezählt, im vergangenen Jahr waren es über 1,2 Millionen gewesen”, so Mirtha Erhart-Zimmerli.

Für Touristen wie Residenten ist die Diplomatin die wichtigste Ansprechpartnerin auf den Inseln, wenn es um Notfälle oder behördliche Angelegenheiten geht. Neue biometrische Pässe können laut Erhart-Zimmerli derzeit allerdings nicht in dem im schmucken Gewerbepark Son Rossinyol gelegenen Honorarkonsulat ausgestellt werden, dafür müsse man aufs spanische Festland reisen, nämlich nach Barcelona, wo sich das Generalkonsulat befindet. Wer dies jedoch auf dem Archipel erledigen möchte, müsse bis zum Frühling des kommenden Jahres warten. „Dann kommen Kollegen vom Generalkonsulat Barcelona vorbei.” Darüber und über vieles mehr werde in einer neuen App informiert – www.swissintouch.ch/onboarding.

Verglichen mit den Deutschen oder Angehörigen anderer Nationalitäten sind die Schweizer auf den Balearen recht dünn gesät. Und sie fügen sich wie Fische im Wasser in das ausnehmend internationale Leben auf den Inseln ein. Menschen aus 120 Ländern wohnen hier inzwischen friedlich auf einem recht reduzierten Territorium. „Gerade in einer so vielfältigen Gemeinschaft ist es wichtig, dass wir einander mit Respekt und Offenheit begegnen“, so Konsulin Erhart-Zimmerli.

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