Die Regionalregierung der Balearen hat am Freitag wichtige Weichen für den geplanten Bau der Zugstrecke von Palma nach Llucmajor gestellt. Das Regierungskabinett genehmigte die ersten Verträge für das ehrgeizige Infrastrukturprojekt im Gesamtwert von sechs Millionen Euro, wie Regierungssprecher Toni Costa am Freitag mitteilte.
Die Ausschreibungen teilen sich in zwei Bereiche auf: Der größere Auftrag in Höhe von 4,1 Millionen Euro umfasst die technische Beratung für die Erstellung des Basisprojekts der neuen Migjorn-Bahnlinie sowie die Bauprojekte für die Abschnitte eins (vom Musikkonservatorium Palma nach S'Arenal) und zwei (von S'Arenal nach Llucmajor). Das zweite Paket mit einem Budget von 1,8 Millionen Euro beinhaltet die Gesamtkoordination aller Verträge für die Durchführung des Streckenbaus. Die Finanzierung erfolgt über sechs Jahre von 2025 bis 2030.
Das überarbeitete Streckenprojekt sieht eine 30 Kilometer lange Verbindung vor, von der fast zehn Kilometer unterirdisch verlaufen sollen. Herzstück ist ein Tunnel, der das Konservatorium in Palma mit der Station Son Costa verbindet und weiter bis Son Güells führt. Die Strecke wird elf Haltestellen bedienen, darunter den Flughafen, das Universitätskrankenhaus Son Llàtzer und verschiedene Stadtteile Palmas.
Eine besondere Bedeutung kommt der neuen Station am Konservatorium zu, die den Anschluss an das geplante Kunstviertel Palmas ermöglichen und eine spätere Erweiterung des Schienennetzes nach Westen vorbereiten soll. Die Fahrtzeit zum Flughafen soll zwölf Minuten, nach Llucmajor 31 Minuten betragen.
Die Gesamtkosten des Projekts werden auf 811 Millionen Euro geschätzt – mehr als 100 Millionen über dem ursprünglichen Budget. Die Landesregierung sucht derzeit nach Finanzierungspartnern für ein Bahnabkommen. SFM-Geschäftsführer José Ramón Orta erklärte, der Baubeginn sei erst für 2028 geplant, die Inbetriebnahme für 2032. Es handele sich um Bauarbeiten "von immenser Ausschreibungskomplexität", sagte er jüngst.
Parallel genehmigte die Regierung eine Kompensationszahlung von 1,6 Millionen Euro an die Reederei Balearia für Residentenrabatte im Fährverkehr zwischen den Inseln im ersten Quartal 2025.