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WETTER

Wie aus dem Nichts: Überraschendes Gewitter überrollt Teile von Mallorca

Eigentlich sollte es ein weiterer Hitzetag werden – doch plötzlich türmte sich über einem kleinen Ort im Inselinneren eine gewaltige Wolkenwand auf. Und die hatte es in sich.

Und plötzlich wurde es dunkel – und nass | Foto: Jaume Cabrer

| | Palma, Mallorca |

Aus sprichwörtlich heiterem Himmel ist auf Mallorca am Mittwoch stellenweise starker Regen niedergegangen. Eine ebenso überraschende wie heftige Gewitterfront zog über Teile der Inselmitte. Besonders betroffen war nach Informationen der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" die Ortschaft Lloret de Vistalegre, wo Anwohner gegen 15.30 Uhr von Sturmböen und teils kräftigen Niederschlägen überrascht wurden. Das Wetterphänomen dauerte demnach nur wenige Minuten und hinterließ zwischen 2,5 und 5 Litern Regen pro Quadratmeter. Auch benachbarte Gemeinden wie Sineu sollen ein paar Tropfen abbekommen haben.

Das unvermittelte Unwetter sorgte bei den Menschen offenbar für so manchen Schreck. „Niemand hat bei der aktuellen Hitzewelle eine derartige Sturmwolke erwartet“, berichten Anwohner gegenüber dem Lokalblatt. Fotos und Videos der gewaltigen Wolkenmassen inmitten eines strahlend blauen Himmels füllten alsbald die sozialen Medien. Zu sehen sei ein sogenannter Cumulonimbus incus, eine Wolkenart, die sich durch ihre ambossähnliche Form auszeichnet.

Wie kam es zu diesem unerwarteten Wetterphänomen? Experten des Wetterportals Meteociència Balear zufolge traf feuchte Meeresluft im Landesinneren auf eine trockene Hitzewand, die sich dort über Wochen ansammeln konnte. Diese Konstellation habe zu einer schnellen Konvektion geführt, bei der die feuchte Luft aufstieg. In einer Höhe von etwa zwölf Kilometern, nahe der Troposphäre, sei die aufsteigende Luft dann auf kalte Luftschichten gestoßen, was zur Kondensation und somit zur Entstehung der Gewitterwolke geführt habe.

Die Bewohner von Lloret de Vistalegre saßen bei diesem Naturschauspiel ungebetenerweise in der ersten Reihe. Immerhin, über größere Schäden ist bislang nichts bekannt.

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