Was ein entspannter Bootsausflug in die Gewässer von Formentera werden sollte, entwickelte sich für eine Gruppe Mallorquiner zu einer abenteuerlichen Rettungsfahrt: Wie aus einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" hervorgeht, stießen die Ausflügler am Donnerstagvormittag vor der Hafeneinfahrt von La Savina auf ein brennendes Segelboot. Nur wenige Meter von dem in Flammen aufgegangenem Boot rief eine sechsköpfige Familie in einem Schlauchboot um Hilfe.
Die Familie mit drei minderjährigen Kindern konnte demnach das brennende Segelboot rechtzeitig verlassen. Nach Angaben von Augenzeugen war eine große, schwarze Rauchsäule bereits von weitem sichtbar gewesen. "Wir haben gesehen, wie die Familie das brennende Boot verließ und haben sofort die Seenotrettung alarmiert", berichtete Fernando Moscardo gegenüber der Lokalzeitung, einer der Ersthelfer. "Es war eine mallorquinische Familie mit kleinen Kindern, die fürchterlich weinten. Es tat uns in der Seele weh, die Kinder in dieser Situation zu sehen."
Der Vorfall ereignete sich gegen 12.30 Uhr vor der Küste Formenteras. Moscardos Bruder Pablo habe den Notruf per Funk abgesetzt und kontinuierlich über die Entwicklung des Brandes sowie die Evakuierung informiert, so sein Bruder. Mehrere Ausflugsboote im näheren Einzugsbereich seien zur Hilfe geeilt und hätten versucht, die Flammen mit ihren Wasserschläuchen zu bekämpfen, obwohl der aus Glasfaser hergestellte Rumpf in Flammen gestanden habe.
Kurz nach Absetzen des Notrufs soll ein zweiköpfiges Löschteam mit einem Schlauchboot am Unglücksort eingetroffen sein. Die Flammen hätten schließlich gelöscht werden können, am Segelboot seien jedoch erhebliche Sachschäden entstanden, teilten die Retter im Anschluss an die Löschaktion mit. Nach ersten Erkenntnissen brach der Brand im Heckbereich des Segelboots aus, wo sich unter anderem der Maschinenraum befindet. Personen kamen nicht zu Schaden, die Familie kam mit dem Schreck davon.