Trotz eines verhältnismäßig feuchten Sommers hat jetzt eine bei Mallorca-Urlaubern beliebte Gemeinde Einschränkungen bei der Trinkwasserversorgung eingeführt. Die Stadtverwaltung von Sóller erließ am Freitag eine Verordnung, wonach aufgrund der anhaltenden Trockenheit bis auf weiteres Beschränkungen für die Nutzung des öffentlichen Trinkwassernetzes vorsieht.
Während es für andere Gemeinden auf der Insel keine ungewöhnliche Maßnahme darstellt, den Bürgern zeitweise das Wasser abzustellen, trifft es Sóller erstmals seit einem Vierteljahrhundert wieder. Im September 2000, erinnert die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora", sah sich die Gemeinde im Orangental ebenfalls zu diesem Schritt gezwungen.
Das vom Bürgermeister unterzeichnete Dekret spricht zwar offiziell von „Sparmaßnahmen" statt von „Beschränkungen", beinhaltet jedoch konkrete Verbote. So darf das kostbare Gut aus dem Wasserhahn nicht mehr zum Auffüllen von Schwimmbecken, zur Bewässerung von Gärten und Grünflächen oder zur Reinigung von Fahrzeugen und Terrassen verwendet werden.
Als unmittelbare Folge schloss das städtische Sportzentrum Son Angelats seine beiden Schwimmbäder. Auch Strandgäste treffen die Sparmaßnahmen unvermittelt: Die Gemeinde stellte noch am Freitag sämtliche Duschen ab. Ferner heißt es in der Mitteilung, dass öffentliche Sportanlagen und Straßen nur noch "ohne Wasser gereinigt" würden.
Hotels werden angehalten, wassersparende Systeme zu installieren und ihre Gäste über die Lage aufzuklären. An die Einwohner der Stadt appellierte der Bürgermeister zu "verantwortungsvollem Umgang mit Wasser für Hygiene und Haushalt".
Gänzlich neu ist ein Mangel an Trinkwasser in dem beliebten Ausflugsziel nicht. Zuletzt stand die Gemeinde 2022 vor einem ähnlichen Schritt. Letztlich verzichteten die Stadtväter damals auf das Erlassen von Verboten.