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Immer wieder schlimme Autounfälle: Das ist die tödlichste Straße auf Mallorca!

Besonders dramatisch waren die Ereignisse Anfang September: Am 2. September starb ein 28-jähriger Autofahrer, als er mit hoher Wucht auf einen Lastwagen auffuhr. Nur zwei Tage später kam ein 36-jähriger Motorradfahrer ums Leben

Die Straße verläuft zwischen dem Industriegebiet Son Oms bis zur Schnellstraße nach Manacor | Foto: TOMAS NONTES PALMER

| Mallorca |

Der Camí de sa Síquia, besser bekannt als alte Straße von Llucmajor neben dem Gewerbegebiet Son Oms in Palma de Mallorca, gilt inzwischen als der gefährlichste Abschnitt im insularen Straßennetz. Nach der Definition der regionalen Verkehrsbehörde DGT reicht schon ein Abschnitt von 100 Metern, auf dem drei oder mehr Unfälle mit Opfern pro Jahr registriert werden, um als Unfallschwerpunkt zu gelten. Auf dieser Straße erfüllt fast jeder Kilometer diese Kriterien.

Zwei Tote binnen 42 Stunden

Besonders dramatisch waren die Ereignisse Anfang September: Am 2. September starb ein 28-jähriger Autofahrer, als er mit hoher Wucht auf einen Lastwagen auffuhr. Nur zwei Tage später kam ein 36-jähriger Motorradfahrer ums Leben, nachdem er mit einem Kleinbus kollidierte. Beide starben noch am Unfallort. Schon im April war ein 56-jähriger Biker bei einem Auffahrunfall gestorben, und Mitte Juli verletzten sich acht Menschen bei einem Frontalzusammenstoß, zwei davon schwer.

Die Straße zieht sich vom Kreisverkehr an der technischen Prüfstelle (ITV) in Son Oms über s’Aranjassa bis nach Sant Jordi. Sie ist schmal, teils schlecht beleuchtet, verfügt über zahlreiche Zufahrten und Kreuzungen und wird von Autofahrern, Lastwagen, Landmaschinen und Rollern gleichermaßen genutzt. Hinzu kommt Fußgängerverkehr, der besonders nachts durch den Betrieb einer Diskothek zunimmt. Viele Besucher laufen nach Veranstaltungsende auf dem Seitenstreifen in Richtung Arenal – mit entsprechendem Risiko.

Dritter Ring um Palma

Obwohl die Ma-19A formal nur eine zweispurige Landstraße mit Seitenstreifen ist, fungiert sie faktisch als dritter Ring um Palma. Autofahrer nutzen sie, um den Weg durch die Hauptstadt zu umgehen und schneller zu den Hauptverkehrsadern Ma-15 (Manacor) und Ma-19 (Llucmajor) zu gelangen. Die Nähe zum Flughafen verstärkt den Verkehr: Zahlreiche Langzeitparkplätze und Mietwagenstationen liegen direkt am Abschnitt, was das Verkehrsaufkommen zusätzlich erhöht.

Der Inselrat von Mallorca hat die Straße nach den jüngsten Unfällen offiziell als Unfallschwerpunkt eingestuft. Verkehrsdezernent Fernando Rubio kündigte erste Gegenmaßnahmen an. Unter anderem soll eine Fußgängerbrücke entstehen, um die Sicherheit für Fußgänger und Autofahrer zu verbessern. Weitere Schritte wie eine bessere Beleuchtung und zusätzliche Kontrollen durch die Guardia Civil sind im Gespräch.

Die Polizei registriert seit Jahren regelmäßig schwere Kollisionen auf diesem Abschnitt, die Liste tödlicher Unfälle wird länger. Für viele Anwohner, Pendler und Verkehrsexperten ist klar: Der Camí de sa Síquia bleibt die gefährlichste Straße Mallorcas – solange nicht umfassende Maßnahmen umgesetzt werden.

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