Folgen Sie uns F Y T I R
Adiós Kiosk

Tief in den roten Zahlen: Palmas Zeitungskioske schließen nur ein Jahr nach ihrer Aufhübschung

Als Begründung für das Aus gaben die Betreiber an, dass man unter anderem keinen Kaffee habe verkaufen dürfen

Einer der Zeitungskioske, die bald geschlossen werden | Foto: Ultima Hora

| | Palma, Mallorca |

Die fünf städtischen Kioske in Palma de Mallorca, die im Oktober des vergangenen Jahres nach Aufhübschungsaktionen ihre Türen geöffnet hatten, werden Ende dieses Monats endgültig schließen. Das meldete am Mittwoch die MM-Schwesterzeitung Ultima Hora. Die finanziellen Verluste hätten die Betreiber der Firma Kemfactory zu dieser drastischen Entscheidung veranlasst.

Die Enttäuschung der beiden Gesellschafter Sebastián Oriolli und Sebastián Jiménez Grifith ist offensichtlich: "Wir rechnen mit Verlusten in Höhe von rund 130.000 Euro", versichern sie. In all den Monaten, in denen sie den Betrieb aufrechterhalten haben, mussten sie Geld eigenen Angaben zufolge aus eigener Tasche zuschießen.

Kaffee durfte nicht verkauft werden

"Wir durften keine Heißgetränke wie Schokolade oder Milchkaffee verkaufen, weil uns die Stadtverwaltung mitteilte, dass wir damit den Cafés in der Umgebung Konkurrenz machen würden. Wir konnten auch keine Geldautomaten installieren, die uns Einnahmen von 2000 Euro pro Monat eingebracht hätten und es uns ermöglicht hätten, die Konten ein wenig auszugleichen: So hätten wir die monatliche Gebühr an die Stadtverwaltung und die Gehälter der Mitarbeiter bezahlen können."

Obwohl die Betreiber große Hoffnungen in die Wiedereröffnung der städtischen Kioske gesetzt hatten, wurden ihre Erwartungen bei weitem nicht erfüllt. "In den Ausschreibungsunterlagen stand, dass wir Amazon-Schließfächer oder Geldautomaten installieren könnten. Wir hatten nicht einmal fließendes Wasser, um Lebensmittel servieren zu können", so Oriolli und Jiménez.

Vormals hatten die Kioske, die sich unter anderem vor der Bar Bosch, auf der Plaça Mercat, vor dem Olivar-Markt und an der Plaça Progrès befinden, noch einen gewissen "Stallgeruch". Wie früher überall in spanischen Städten wurde dort neben Zeitungen und Zeitschriften so ziemlich alles angeboten, was man bei einem Stadtbummel gerade vielleicht benötigte. Auch bei deutschen Touristen waren die Einrichtungen sehr beliebt.

Zum Thema
Meistgelesen