Nach dem Eintreffen des US-amerikanischen Atomflugzeugträgers USS Gerald R. Ford in der Bucht von Palma am vergangenen Freitagmorgen (3.10.) führt die spanische Marine Umweltkontrollen durch. Wie die mallorquinische Tageszeitung Ultima Hora berichtet, sind acht Spezialisten der Streitkräfte eigens auf die Insel entsandt worden, um Wasser- und Sandproben zu nehmen. Ziel ist es, mögliche radioaktive oder chemische Belastungen auszuschließen.
Die Untersuchungen werden von der Gruppe für Umweltstrahlenschutzüberwachung (GOVRA) der spanischen Marine vorgenommen. Der Flugzeugträger liegt seit Freitagmorgen vor Anker und soll nach Angaben der Behörden im Laufe des Tages die Bucht wieder verlassen.
Die Kontrollen sind Routine zum Umweltschutz
Die Einheit GOVRA ist normalerweise in den Häfen von Rota (Andalusien), Cartagena (Murcia), Algeciras (bei Gibraltar) sowie Palma im Einsatz. Dort legen regelmäßig atomgetriebene Schiffe der NATO an. Nach Informationen aus Militärkreisen, die Ultima Hora vorliegen, wurden die acht Soldaten aus Cartagena nach Porto Pi verlegt, wo sie von lokalen Einheiten unterstützt werden.
Die ersten Ergebnisse geben Entwarnung: Weder im Wasser der Bucht noch im Sand des Stadtstrandes Can Pere Antoni oder angrenzender Strände konnten radioaktive Rückstände oder relevante Verunreinigungen nachgewiesen werden. Es handle sich um eine reine Vorsorgemaßnahme, die grundsätzlich bei Besuchen von Atomschiffen durchgeführt werde, betonen Militärquellen.
Die GOVRA-Einheit war bereits bei früheren Einsätzen gefordert. So etwa im Jahr 2000, als das britische U-Boot HMS Tireless wegen eines technischen Defekts ein Jahr lang in der Bucht von Algeciras lag. Auch 2001, beim Eintreffen des US-U-Boots Seawolf in Gibraltar, sowie 2016 nach der Kollision des britischen U-Boots HMS Ambush mit einem Frachter vor der Küste von La Línea de la Concepción (Andalusien), überprüfte sie mögliche radioaktive Lecks.