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Ziegenfüttern auf Mallorca ist jetzt verboten: Diese Geldstrafen kommen auf Tierfreunde zu

Die Tiere kommen immer häufiger aus den Bergen herunter, um nach Futter und Wasser zu suchen. Die neue Maßnahme soll das ökologische Gleichgewicht bewahren

In Camp de Mar in Andratx sind Wildziegen ein häufiger Anblick | Foto: MICHELS

| Mallorca |

Immer häufiger füttern Touristen und Ausflügler auf Mallorca Wildziegen, die sich auf der Suche nach Futter Aussichtspunkten, Buchten oder Parkplätzen nähern. Der Inselrat hat nun beschlossen, dieser Situation Einhalt zu gebieten. Ab sofort ist das Füttern von Wildziegen auf Mallorca an diesen Plätzen ausdrücklich verboten.

Der im öffentlichen Amtsblatt veröffentlichte Beschluss genehmigt die Anbringung von Schildern mit der Aufschrift "Füttern der Ziegen verboten" in drei Sprachen, die an kritischen Punkten wie Aussichtspunkten, Parkplätzen oder Badeplätzen angebracht werden können. Die Nichteinhaltung führt zu Sanktionen gemäß dem Gesetz der Balearen über die Jagd und die Flussfischerei. In der offiziellen Mitteilung werden jedoch weder die Frage beantwortet, ob diese Praxis formal unter den Bereich der Jagd fällt, noch konkrete Strafbeträge genannt.

Gemäß dem Gesetz der Balearen über die Jagd und die Flussfischerei werden leichte Verstöße – zu denen auch das unkontrollierte Füttern von Wildtieren gehören könnte – jedenfalls mit Geldstrafen von 60 bis 450 Euro geahndet, während schwere Verstöße mit Geldstrafen zwischen 451 und 2000 Euro und sehr schwere Verstöße mit Geldstrafen von bis zu 20.000 Euro geahndet werden. Darüber hinaus ist auch der mögliche Entzug oder die Aussetzung der Jagdlizenz vorgesehen.

Die Folgen einer gängigen Praxis

Die Maßnahme ist eine Reaktion auf die Zunahme von Zwischenfällen durch Wildziegen, die sich an die Anwesenheit von Menschen gewöhnt haben und immer häufiger aus den Bergen herunterkommen, um nach Futter und Wasser zu suchen. Wie der Inselrat Pedro Bestard erklärte, verändert das Füttern der Ziegen "ihr natürliches Verhalten, führt zu Abhängigkeit, gruppiert die Tiere und kann zu aggressiven Situationen führen". Das Ziel sei es, "sowohl die Menschen als auch die Tierwelt selbst zu schützen" und eine Störung des ökologischen Gleichgewichts zu vermeiden.

Die Ankündigung erfolgte in Cala Murta in Pollença, wo Mitarbeiter des Inselrats zusammen mit Vertretern der Stiftung Rotger Villalonga, der Eigentümerin des Anwesens, und Umweltbeauftragten eines der ersten Plakate anbrachten. In dieser emblematischen Enklave ist die Überpopulation von Ziegen zu einem wiederkehrenden Problem geworden: Sie schädigen die einheimische Vegetation, verändern das Ökosystem und ihre Anwesenheit in Durchgangsbereichen hat zu Konflikten nicht nur mit Besuchern, sondern auch mit Fahrzeugen geführt.

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