Am Dienstagnachmittag ist vor der Küste der Mallorca-Gemeinde Manacor ein schwer verletzter Blauhai entdeckt worden. Das Tier strandete in der Nähe der Cala Murada und musste von Fachleuten der Stiftung Palma Aquarium eingeschläfert werden. Untersuchungen ergaben, dass der Hai vermutlich Opfer eines Angriffs durch mehrere Schwertfische geworden war.
Eine Privatperson hatte zunächst die örtliche Polizei informiert, nachdem sie in den Gewässern ein Tier beobachtet hatte, das sich ungewöhnlich verhielt und den Eindruck erweckte, verletzt zu sein. Wie die spanischsprachige MM-Schwesterzeitung Ultima Hora berichtete, sperrten die Einsatzkräfte den Bereich ab und verständigten die Spezialisten der Stiftung Palma Aquarium. Unter der Leitung von Xisca Pujol, der Koordinatorin der Meerestierschutzorganisation der Balearen, trafen die Fachleute wenig später am Fundort ein.
Der Blauhai wurde eingeschläfert
Dort fanden sie einen etwa 2,7 Meter langen weiblichen Blauhai, der "in sehr schlechtem Zustand, mit schweren Kopfverletzungen" auf dem Sandstrand lag, wie Pujol erklärte. Gemeinsam mit den Meeresbiologen und Tierärzten Juan Ignacio Serra und Tania Monreal wurde entschieden, das Tier einzuschläfern, um weiteres Leiden zu verhindern.
Nach der Bergung führten die Experten Röntgen- und CT-Untersuchungen sowie Probenentnahmen durch. Dabei wurden vier Schwertspitzen im Kopf des Hais entdeckt – ein eindeutiger Hinweis darauf, dass der Blauhai von mehreren Schwertfischen attackiert worden war. "Das lässt vermuten, dass es sich nicht um einen Einzelfall handelt", so Pujol. Ähnliche Vorfälle seien bereits an anderen Stellen des Mittelmeers beobachtet worden. Der Fall liefert neue Einblicke in die Dynamik zwischen Großraubfischen im Mittelmeerraum und unterstreicht zugleich die Herausforderungen, vor denen die Forschung beim Schutz mariner Ökosysteme steht.