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GESCHICHTE & TOURISMUS

Volle Kraft voraus: Neues Eisenbahnmuseum auf Mallorca erlebt Besucheransturm

Am Mittwoch durften erstmals Normalsterbliche das neue Museum del Ferrocarril bestaunen. Das Konzept in den historischen Wagenhallen verspricht eine Verschmelzung von Realität und Virtualität.

Nicht nur etwas für eingefleischte Eisenbahner: Das neue Museum in Son Carrió | Foto: UH

| | Palma, Mallorca |

Das neue Eisenbahnmuseum (Museu del Ferrocarril) in Son Carrió erlebte am Tag seiner Eröffnung am einen wahren Besucheransturm. Wie die Betreibergesellschaft am Donnerstag mitteilt, ging in den ehemaligen Wagenhallen des Bahnhofs am Mittwoch "nichts mehr". Das Museum sei an "maximal ausgelastet gewesen", hieß es.

Dem Betreiber Serveis Ferroviaris de Mallorca (SFM) zufolge gingen in den zurückliegenden Tagen bereits 1.253 Reservierungen ein. Damit sei das Museum bis einschließlich Sonntag, den 16. November, komplett ausgebucht. Ein womöglich weiterer Grund für den Run auf die Einrichtung: Der Eintritt ist während dieser ersten Woche kostenlos.

Aufgrund des als "einzigartige Erfahrung in Europa" beworbenen immersiven Konzepts ist die Besucherkapazität auf 350 Personen limitiert. Die geführten Besichtigungen finden stündlich in Gruppen von 50 Personen statt.

Das Museum war bereits zu Wochenbeginn von der Präsidentin der Balearen-Regierung, Margalida Prohens, und zahlreichen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens feierlich eingeweiht worden. Das Projekt ist eine gemeinschaftliche Initiative der SFM, der Fundació Ferrocaib und der Gemeindeverwaltung Sant Llorenç. Es beleuchtet die 150-jährige Bahngeschichte Mallorcas, die im Jahr 1875 mit der ersten Strecke von Palma nach Inca begann.

Regierungschefin Prohens lobte die Einrichtung als einen "lebendigen Ort, der Geschichte und Technologie, Tradition und Innovation" kombiniere. Das Konzept setzt auf die Verschmelzung von Realität und Virtualität durch Großprojektionen, Hologramme und sensorische Erfahrungen. So können Besucher eine Reise in die Vergangenheit unternehmen, etwa durch die Nachbildung einer Bahnhofsszene aus dem späten 19. Jahrhundert.

Über den historischen und technologischen Anspruch hinaus schreibt sich das Museum auch eine "wichtige soziale Komponente" auf die Fahnen: Die Verwaltung wurde unter anderem der gemeinnützigen Organisation 3 Salud Mental anvertraut, einem Zusammenschluss von örtlichen Sozialorganisationen. Deren erklärtes Ziel ist es, das Museum zu einem "Raum der Inklusion, der Solidarität und der Möglichkeiten“ zu machen und die Rechte von Menschen mit psychischen Störungen zu stärken.

Das Projekt wurde mit knapp 3,7 Millionen Euro aus europäischen Next-Generation-Fonds finanziert. Anlässlich der Eröffnung findet am kommenden Samstag eine große Feier statt, bei der unter anderem eine historische Dampfmaschine in Betrieb genommen werden soll. Mehr Informationen und einen Reservierungslink gibt es auf der Homepage des Museums.

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