Kürzlich hat ein neues Second-Hand-Geschäft für Bekleidung in Palma eröffnet. Es heißt „Moda re-” und befindet sich in der Straße Francesc Fiol i Juan 9 in der Nähe des Kultur- und Einkaufszentrums S’Escorxador. In der Boutique werden alle möglichen Arten von Oberteilen, Hosen und Unterwäsche und mehr angeboten, daneben Schuhe und Accessoires. Die Preise sind erstaunlich günstig. Der Laden ist sehr aufgeräumt, gut ausgeleuchtet und ansprechend gestaltet.
Hinter dem Geschäft steht die Hilfsorganisation Cáritas auf Mallorca. 2017 gründete sie das Unternehmen „Eines x Inserció” (Deutsch: Werkzeuge zur Wiedereingliederung), das Menschen in unsicheren Lebensbedingungen dabei unterstützt, in den Arbeitsmarkt zurückzukehren. „Wir befähigen und bilden Personen mit Risiko auf sozialen Ausschluss aus, damit – sobald ihre Zeit bei uns beendet ist – sie sich in anderen Unternehmen integrieren können”, erklärt der Geschäftsführer von Eines x Inserció, Félix Sánchez. Die Protegés erhalten Verträge zwischen sechs Monaten und drei Jahren und dürfen in den vorhergehenden drei Monaten nicht gearbeitet haben. Als weitere Voraussetzung muss ein Sozialarbeiter den Kandidaten deren hilfsbedürftige Situation zertifizieren.
Es gibt insgesamt fünf Läden
Eines x Inserció bietet zwei Arbeitsbereiche an, die mit der Second-Hand-Boutique in Verbindung stehen: Das Einsammeln von Kleidung aus den über Mallorca verteilten Containern, in die die Bevölkerung benutzte Stücke spenden kann, sowie der Verkauf der Klamotten in den insgesamt fünf Läden der Marke „Moda re-” auf Mallorca. Nachdem die Kleidung eingesammelt wurde, wird sie in einer Behandlungsanlage wiederaufbereitet – jener Teil landet anschließend im Verkauf –, recycelt, als Treibstoff verwertet oder verbrannt.
„Moda re-” wurde 2020 von der spanischen Cáritas gegründet und dient als Plattform, damit die Eingliederungsunternehmen der Organisation rechtlich konform und intelligent vermarktet Klamotten verkaufen können, wobei jeder Gewinn zurückinvestiert wird. Das Hauptziel der Marke ist es laut Produktionstechniker Sandro Becerra allerdings, „der Übergabe von Kleidung Würde zu geben”. Menschen, die ihren Bedarf haben anerkennen lassen, können in den Geschäften nämlich per Guthaben wie in einer gewöhnlichen Boutique einkaufen.
Der Autor ist MM-Redakteur und freier Umweltaktivist