Der Mann, der zwischen 2021 und 2023 einen britischen Investoren auf Mallorca um mehr als 310.000 Euro betrogen haben soll, soll drei Jahre vorher bereits 23 Schweden mit den gleichen internationalen Bankgeschäften um rund 350.000 Euro betrogen haben. Das hat ein Betroffener gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" erklärt. Die Guardia Civil hatte den mutmaßlichen Betrüger, selbst Schwede, am 2. Oktober in Palma festgenommen.
"Die Masche, die er in Schweden benutzt hatte, wiederholte er hier auf Mallorca", so Michael G. Er ist stellvertretend für die schwedischen Investoren, "überwiegend mehr als 60 Jahre alt", nach Mallorca gereist, um der Guardia Civil und der Kanzlei, die das mallorquinische Opfer verteidigt, gesammelte Daten zu übergeben. "Jeder von uns hat zwischen 15.000 und 25.000 Euro verloren."
Seriöser Anschein
Im Januar 2018 investierte G. durch Anraten eines Freundes 3000 Euro. "Die 3000 Euro verwandelten sich in 4500 Euro. Die Anlage machte einen guten Eindruck: Jede Woche erhielten wir Informationen über die Werte und Gewinne. Es schien seriös und war sehr leicht, zu investieren." Laut G. wuchsen die Investitionen, bis nach zwei Jahren die Gelder ohne Zustimmung an eine Dunkelfirma weitergeleitet wurden, "von der wir nichts wussten", so G. Die schwedischen mutmaßlichen Opfer prüfen, sich der Klage des britischen Investoren anzuschließen.
Die schwedischen Behörden haben die Ermittlungen in dem mutmaßlichen Betrugsfall nicht fortgesetzt. "Als wir den ersten Bericht vorlegten, wurde der Fall nach fünf Tagen geschlossen. Uns gelang es, ihn wieder zu öffnen und wir legten eine Vielzahl von Schriftverkehr, aufgenommene Unterhaltungen und Empfangsbelege vor, aber nach einem Monat schlossen die Behörden den Fall erneut."
Wieder auf freiem Fuß
Nach der Festnahme von Roger H., dem Beschuldigten, blieb dieser unter Vorbeugungsmaßnahmen in Freiheit, wie etwa der Einbehaltung des Reisepasses und der Auflage, regelmäßig vor Gericht zu erscheinen. Die Kanzlei, die H. verteidigt, hat eine Mitteilung veröffentlicht, in der H. als "einer der vielen Investoren" einer der beteiligten Investment-Unternehmen dargestellt wird, der "die gleichen finanziellen Verluste erlebt hat wie die übrigen Investoren".
Im April 2023 hatte ein Brite Anzeige wegen Betrugs gestellt. Der Mann hatte mehr als 310.000 Euro an H. überwiesen, nachdem er diesen über einen Freund auf dem Golfplatz kennengelernt hatte. Man teilte ihm mit, dass er erst nach zwei Jahren auf die Investition zugreifen könne. Als der Brite sein Geld nach diesem Zeitraum zurückerlangen wollte, wurde ihm Ausreden gemacht. Später wurde Roger H. in Palma festgenommen.