Anwohner in der Ferienortschaft El Arenal (Llucmajor) können seit Dienstag wieder aufatmen. Nach monatelangem Ärger und einer Reihe von Protesten ist ein Wohnmobil, das zum ständigen Treffpunkt von Hausbesetzern geworden war, endgültig von einem Grundstück entfernt worden.
Das Fahrzeug, das seinerzeit von seinem deutschen Besitzer zurückgelassen worden sein soll, stand auf dem Gelände des ehemaligen Fußballfelds Antoni Roses. Im Verlauf der zurückliegenden Monate, so die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora", entwickelte sich das Vehikel zu einem beliebten Anlaufpunkt für Obdachlose.
Nach Angaben der Anwohner spitzte sich die Situation zu, als in dem Wohnmobil ein drogenabhängiges Paar einzog. Diese stünde mit zahlreichen Raubüberfällen in Verbindung und habe im Viertel "Angst und Schrecken"verbreitet.
Angesichts der eskalierenden Situation und "Untätigkeit der Behörden" entschlossen sich die Anwohner zu Protesten und suchten den Weg über die Öffentlichkeit. Der über örtliche Medien ausgeübte Druck zeigte schließlich Wirkung: Ein Gericht untersagte dem Besetzerpaar, sich dem Wohnmobil zu nähern.
Parallel dazu nahm die Guardia Civil die beiden mutmaßlichen Protagonisten zahlreicher Zwischenfälle fest: einen Mann rumänischer Staatsangehörigkeit und seine spanische Partnerin. Ihnen wird vorgeworfen, verschiedene Diebstähle und Raubüberfälle begangen zu haben.
Aus der Welt war das Problem damit noch nicht. Obwohl die Behörden das Wohnmobil versiegelten, wurde es in den folgenden Wochen zeitweise von anderen Personen illegal genutzt. Erst nach weiteren behördlichen Schritten konnte das Fahrzeug nun endgültig abgeschleppt werden. Eine spezialisierte Recyclingfirma sei mit der Abholung und Entsorgung des Wohnmobils beauftragt worden, teilte die Stadtverwaltung von Llucmajor von.
Die Anwohnervereinigung von El Arenal zeigte sich zwar "erleichtert" über die Beseitigung des Problemfahrzeugs, richtete jedoch umgehend eine neue Forderung an die Stadtverwaltung. Man bitte das Rathaus dringend um Unterstützung, um "das Grundstück instand zu setzen".
Wörtlich heißt es seitens der Vereinigung, der Platz sei "voller Schutt und weise einen gefährlichen Belag auf". Die Anwohner befürchten andernfalls, dass der jetzige Zustand des Geländes "erneut dazu einlädt, dass sich dort eine Ansammlung von Wohnmobilen niederlässt".