Ein elfjähriger Junge ist am Montagnachmittag in Palma de Mallorca aus dem siebten Stock eines Wohngebäudes gestürzt und hat sich dabei lebensgefährliche Verletzungen zugezogen. Der Vorfall ereignete sich gegen 14.40 Uhr in der Carrer de General Riera Hausnummer 130.
Nach Informationen der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" prallte das Kind bei dem Sturz auf die Frontscheibe eines am Straßenrand geparkten Geländewagens. Nach Angaben offizieller Stellen könnte der Aufprall auf dem Fahrzeug den Sturz "erheblich abgebremst" und damit womöglich lebensrettend gewesen sein. Nach dem Aufprall auf der Windschutzscheibe wurde der Junge auf die Fahrbahn geschleudert und blieb zwischen zwei Fahrspuren liegen.
Zum Unfallort eilte zunächst ein Rettungswagen, der sich zu diesem Zeitpunkt zufällig vor dem Nachbargebäude aufhielt, um dort einen Patienten auszuladen. Kurz darauf trafen weitere Rettungskräfte ein, darunter ein Notarztwagen mit Sanitätern. Nach der Erstversorgung am Unfallort sei der Junge in "kritischem Zustand" in das Universitätskrankenhaus Son Espases gebracht worden, hieß es weiter.
Mehrere Streifen der Ortspolizei Palma und der Nationalpolizei sicherten die Unfallstelle ab und regelten den Verkehr. Die Straße musste in Fahrtrichtung Carrefour vollständig gesperrt werden, in Gegenrichtung blieb nur eine Fahrspur geöffnet. Dies führte zu zeitweise erheblichen Verkehrsbehinderungen.
Die Nationalpolizei hat die Ermittlungen übernommen, um die genauen Umstände des Sturzes zu klären. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob es sich um einen Unfall handelte oder ob Dritte beteiligt waren. Die Ermittler versuchen insbesondere herauszufinden, ob sich der Junge zum Zeitpunkt des Sturzes allein in der Wohnung aufhielt oder ob eines seiner beiden Geschwister – ein Bruder und eine Schwester – anwesend war.
Die Mutter des Elfjährigen befand sich offenbar zum Zeitpunkt des Sturzes nicht in der Wohnung. Sie traf nach Darstellung der Lokalzeitung kurz nach Benachrichtigung durch die Behörden am Unfallort ein. Psychologen mussten die Frau, die sich am Rande eines Nervenzusammenbruchs befand, vor Ort betreuen.