Für rund 7,2 Millionen Euro hat die Regionalregierung der Balearen den Bau der sogenannten Musikbox (Caja de Música) neu ausgeschrieben. Den Zuschlag erhielt das Konsortium aus den Unternehmen COBRA Infraestructuras Hidráulicas und Proforma Ejecución de Obras y Restauraciones. Der künftige Sitz des balearischen Sinfonieorchesters soll binnen 14 Monaten fertiggestellt werden – sofern die technischen Voraussetzungen geschaffen sind.
Derzeit wartet das Projekt noch auf die Benennung der Bauleiter durch die staatliche Gesellschaft TRAGSATEC. Erst wenn die Verantwortlichen für Bauausführung, Arbeitsschutz und Gesamtkoordination feststünden, könne die Umsetzung beginnen, berichtet am Mittwoch die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" unter Berufung auf Quellen aus der Landesregierung.
Die Finanzierung des Vorhabens speist sich aus verschiedenen Töpfen: Der Großteil stammt aus der regionalen Tourismussteuer (Ökosteuer), die für die Jahre 2024 und 2025 insgesamt 7,5 Millionen Euro bereitstellt. Hinzu kommen nach Behördenangaben knapp 790.000 Euro aus privaten Mitteln der Tourismusstiftung Fundatur, die sich 2018 vertraglich zu einer Gesamtförderung von zwei Millionen Euro verpflichtet hatte. Ergänzt wird das Budget durch EU-Fördermittel aus dem EFRE-Programm 2021 bis 2027.
Das kubische Gebäude im Rücken des Sporthafens Es Portixol soll nicht nur als Sitz der Orchesters dienen, sondern auch schulische Bildungsangebote im Musikbereich beherbergen. Die Regionalregierung sieht darin einen Beitrag zur "kulturellen Profilierung der Inselgruppe als internationales Reiseziel".
Das ambitionierte Vorhaben kämpft allerdings mit erheblichen Verzögerungen. Die Arbeiten hatten im Juli 2021 begonnen, ein Abschluss war für Ende 2023 geplant. Doch im Dezember 2023 stellte die damalige Baufirma Construcciones Alea die Arbeiten ein. 2024 mussten zunächst Notmaßnahmen ergriffen werden, um die bereits errichteten Bauteile zu sichern und Gefahren für Unbeteiligte auszuschließen.
Mit der Neuvergabe soll die Caja de Música nun doch noch zu einer kulturellen Referenzadresse der Balearen werden – wenn auch mit Jahren Verspätung.