Der ehemalige Generaldirektor für Verkehr auf den Balearen, Antoni Verger, hat der konservativen Inselregierung Untätigkeit vorgeworfen. Anlass: Der Archipel erhält nicht einen Euro aus dem Staatshaushalt für Eisenbahnen, der 25 Milliarden Euro umfasst.
Das Geld ist für den Bau von neuen Hochgeschwindigkeitstrassen auf dem Festland vorgesehen und soll in den Jahren 2012 bis 2014 investiert werden. Zwar ist keine Schnelltrasse auf den Inseln geplant. Doch Verger pocht auf die Einhaltung des in der vergangenen Legislaturperiode unterzeichneten Abkommens zwischen Madrid und Palma, um die Bahnstrecke Manacor – Artà zu finanzieren.
Seinerzeit hatten die sozialistischen Regierungschefs Zapatero und Antich vereinbart, den Bau der geplanten Strecke im Inselosten mit 443 Millionen Euro zu finanzieren. Von der Summe wurden 143 Millionen Euro tatsächlich ausbezahlt und damit die Arbeiten begonnen.
Die übrigen 300 Millionen Euro gelangten nie auf die Inseln. Aufgrund des Geldmangels wurden die Arbeiten an der Bahnstrecke vor einen Jahr unvollendet gestoppt.
Verger, mit seiner Partei der regionalistischen Sozialisten (PSM) nun in der Opposition, forderte die Balearen-Regierung auf, für die ihr zustehenden Gelder aus Madrid zu kämpfen. Er warf den neuen Amtsinhabern im Verkehrsministerium Untätigkeit vor. Der neue Investitionsplan für die Bahn, der derzeit in Madrid öffentlich ausliegt, sei, so Verger, zugunsten der Balearen abzuändern.