Nach dem Rücktritt der balearischen Bildungsministerin Joana Maria Camps hat der balearische Ministerpräsident José Ramón Bauzá bekräftigt, dass das umstrittene Dreisprachenmodell (TIL) an den öffentlichen Schulen bestehen bleibt. Zuvor hatte das oberste Gericht der Balearen die Einführung des TIL für ungültig erklärt.
Die Balearenregierung hat gegen das Urteil Revision eingelegt. Bis auf Weiteres bleibt die Verpflichtung der Schulen zum dreisprachigen Unterricht bestehen. Camps Nacholgerin wird die ehemalige Ministerin für Öffentliche Verwaltung, Nuria Riera.
Bei Rieras Vorstellung kündigte Bauzá an, dass sie die Linie ihrer Vorgängerin fortsetzen werde. Camps war im vergangenen Jahr heftig von Gewerkschaften und Lehrern wegen der Einführung des TIL im Mai 2013 kritisiert und immer wieder zum Rücktritt aufgefordert worden.
Unter anderem sieht das Dreisprachenmodell einen Schulunterricht zu gleichen Teil auf Spanisch, Katalanisch und Englisch vor. Lehrer kritisierten die mangelhafte Vorbereitung und das Fehlen eines Lehrplanes. Unter anderem fehlten Lehrer mit ausreichenden Englischkenntnissen.
Katalanischbefürworter fürchten die schrittweise Streichung der Sprache. Bis zur Einführung des TIL war ein Katalanisch-Anteil von mindestens 50 Prozent an den öffentlichen Schulen verpflichtend gewesen. Die Proteste gipfelten in der Großdemonstration in Palma im September 2013 mit mehr als 100.000 Menschen.