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Urlaubersteuer auch für Mönchszellen

Das Kloster Lluc ist bei vielen Urlaubern und Wanderern auch als Übernachtungsunterkunft beliebt. Foto: E.B.

| Mallorca |

In den Klöstern auf Mallorca übernachten mehr und mehr Touristen. Auch sie müssen die geplante Ökosteuer der Balearen-Regierung zahlen, wenn die Abgabe wie angekündigt Anfang Mai kommenden Jahres in Kraft tritt. Das geht aus einem Gesetzentwurf hervor. Er enthält 21 Paragraphen und soll bereits seit Mitte Oktober in einer Behördenschublade liegen, schreibt die spanische MM-Schwesterzeitung Ultima Hora am Dienstag.

Der Tourismusindustrie soll das Papier bisher nicht zugänglich gemacht worden sein. Deren Vertertern sei vom Tourismusministerium vorerst nur ein allgemeiner Entwurf mit den Zielen und Vorhaben der Regierung als Besprechungsgrundlage gezeigt worden sein.

Die zum Teil noch aus dem Mittelalter stammenden Klöster der Insel haben sich in den vergangenen Jahren immer weiter dem Tourismus und dem Fremdenverkehr geöffnet. Die ehemaligen Mönchszellen wurden mitunter zu konfortablen Übernachtungsbetrieben modernisiert. Die Unterkünfte fallen ebenfalls unter das Tourismusgesetz der Balearen.

Die konservative Oppositionspartei hat angekündigt, einen Antrag zu dem geplanten Gesetz einzubringen. Sie fordert, den Tourismus auf den Inseln nicht mit weiteren Steuern und Abgaben zu belasten. Sollte die Übernachtungssteuer dennoch kommen, dann sollten zumindest die Inselbewohner von der Zahlungspflicht ausgenommen bleiben.

Streit gibt es in der Sache auch zwischen der Linkspartei Podemos und dem Hotelverband Fehm auf Mallorca. Der Podemos-Vorsitzende und Delegierte im Balearen-Parlament, Alberto Jarabo, hatte dem Verband vorgeworfen, auf der Reisemesse World Travel Market in London die geplante Steuer der Regierung öffentlich kritisiert und dadurch die touristische Destination herabgewürdigt zu haben. Der Verband sei daran gewöhnt, wie eine Lobby der Regierung die Politik vorschreiben zu wollen, so Jarabo. Er forderdte ein Treffen mit der Organisation, um ihr seine Kritik direkt vorbringen zu können.

Der Hotelverband wies die Kritik des Politikers zurück. Die Organisation verteidige die legitimen Interessen der mallorquinischen  Tourismusindustrie. Die Fehm-Präsidenten Inmaculada de Benito zeigte sich zugleich offen für eine Zusammenkunft mit Jarabo. Sie habe ab dem 21. Dezember Zeit für ihn, gab der Verband per Mitteilung bekannt.

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