Mit einer Mischung aus Überraschung und Bestürzung hat die balearische Öffentlichkeit auf die Wahl Donald Trumps zum neuen US-Präsidenten reagiert. „Ich bin ehrlich gesagt ziemlich verstimmt”, sagte der ehemalige US-Konsularagent auf Mallorca, Tummy Bestard, gegenüber dem Mallorca Magazin. „Ich war für Hillary, habe sie immer unterstützt. "Trotzdem warnt Bestard vor Panikmache: „Wir müssen jetzt erstmal abwarten, wie sich Trump als Präsident geben wird.”
Hoffnung, der Immobilien-Tycoon werde dann besonnener agieren als im Wahlkampf, macht Bestard Trumps Siegesrede vom frühen Mittwochmorgen: „Da hat er sehr leise, sehr versöhnlich gesprochen. Ich hoffe sehr, dass das sein Stil als Präsident sein wird und wir ihn nicht so aufbrausend und polternd erleben, wie in den vergangenen Wochen.”
Wie Bestard sieht es auch Spaniens Außenminister Alfonso Dastis. Er ist davon überzeugt, dass Donald Trump sich als US-Präsident gemäßigter präsentieren wird. „Trump hat im Wahlkampf vieles gesagt, was er als Regierungschef nicht sagen wird”, erklärte Dastis am Mittwoch in einem Radiointerview.
Viele Politiker der linken Balearen-Regierung äußerten sich am frühen Mittwochmorgen verärgert in den sozialen Netzwerken. So zwitscherte der Grünen-Abgeordnete David Abril: „Das Schlimmste am Wahlsieg Trumps ist, dass er den Hass auf der ganzen Welt normalisiert”. Bereits zu nachtschlafener Zeit, als sich Trumps Sieg in den Schlüsselstaaten abzeichnete, schrieb Abril: „Die Welt taumelt nur noch zwischen den Trumps, Putins und Le Pens!”
Auch die Ministerpräsidentin der Balearen, die Sozialistin Francina Armengol, hatte noch am Wahltag ihre Unterstützung für die Kandidatin der Demokraten, Hillary Clinton kundgetan. Sie schrieb „Die USA entscheiden über ihre Zukunft, ich bin für Hillary.” Und auch ihr Vize, Biel Barceló ist besorgt, er twitterte:„Die Welt scheint mit dem Wahlsieg Trumps ein bisschen weniger sicher.”
Staatsmännischer gab sich am Dienstag der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy: „Ich gratuliere Donald Trump zu seinem Wahlsieg. Wir werden weiter daran arbeiten, die Beziehungen zu den USA, unserem unersetzlichen Partner, zu intensivieren." (cze)