Die Anwohnervereine an der Playa de Palma sehen sich an den "Katzentisch" verwiesen. Bislang saßen sie gemeinsam mit Vertretern der Stadtverwaltung und der touristischen Unternehmen mit am runden Tisch. Das ist vorbei. Wie die spanische MM-Schwesterzeitung Ultima Hora am Freitag berichtete, hat das Rathaus die Zusammensetzung der Gremien verändert.
Demnach werden Vertreter der Stadt und der Betriebe sich künftig alle sechs Wochen ohne die Repräsentanten der Nachbarn zu Arbeitssitzungen treffen. Auf diese Weise sollen die Treffen "effizienter" ablaufen", hieß es seitens der Stadt.
Als Ausgleich sollen die Anwohnervereine der Playa de Palma ihre Kritik und Anregungen auf der Versammlung der Stadtteilbezirke vorbringen können, die das Rathaus alle zwei Monate einberuft.
Die Anwohnervereinigungen an der touristischen Urlaubermeile zeigten sich überrascht und verärgert über diese Neuerung. Die Bezirksversammlung sei kein geeigneter Rahmen, um über die Playa de Palma zu sprechen, weil dort alle Stadtteile der Balearen-Metropole zusammenkommen.
Die Lokalvereine der Playa de Palma werteten die Neuerung als mögliche "Repressalie" seitens der Stadt, nachdem ihr Sprecher Biel Barceló das Rathaus massiv kritisiert hatte. Barceló hatte der Stadtverwaltung vorgeworfen, bei der Bekämpfung der Auswüchse des Sauftourismus, die sich für die kommende Saison ankündigten, völlig untätig zu bleiben.