Der geplante Import von 35.000 Tonnen Wüstensand aus der Westsahara hat eine Bürgervereinigung auf Mallorca auf den Plan gerufen. Der Verein der Freunde des Sahraui-Volkes fordert die spanischen Reedereien auf, die "Ausbeutung der natürlichen Ressource" in dem westafrikanisches Staat zu unterlassen. Ein erstes Schiff wurde für Montagabend erwartet, berichtete die spanische MM-Schwesterzeitung Ultima Hora.
Der Sand aus der Wüste kommt vor allem in der Bauindustrie zum Anmischen von Zement zum Einsatz. Der Verein wirft den Unternehmern vor, den Sand mit Hilfe der marokkanischen Behörden nach Spanien zu befördern.
Der balearische Umweltminister Vicenç Vidal bekräftige seinerseits, der Sand befinde sich wohl im Auftrag der Bauwirtschaft auf dem Weg nach Mallorca. "Es gibt derzeit keine Projekte zur Sandaufschüttung an unseren Stränden", sagte Vidal.
Das Gebiet der Sahrauis, die ehemalige spanische Kolonie Westsahara, wird von Marokko dominiert. Auf Mallorca gibt es traditionell enge Beziehung zur den Sahrauis. Jedes Jahr nehmen Inselfamilien über die Sommermonate Kinder aus der afrikanischen Region auf.