Politiker und Kommentatoren auf Mallorca sehen in Angela Merkels Wahlsieg eine Kontinuität der Kanzlerin, die ungeachtet des Einzugs der AfD für Stabilität steht. "Ich beglückwünsche Angela Merkel zum Sieg der CDU bei der Bundestagswahl: Ein starkes Deutschland in einem besseren Euroa", schrieb der spanische Ministerpräsident Mariano Rajoy auf Twitter.
Der balearische Vize-Ministerpräsident und Tourismusminister Biel Barceló von der grün-sozialistischen Regionalpartei Més teilte einen Tweet, in dem es hieß: "Unsere Kameraden von den Grünen können fast einen Prozentpunkt zulegen. Aber die schlechte Nachricht ist der Aufstieg der Ultrarechten."
Vor dem Hintergrund der politischen Spannungen in Zusammenhang mit dem Katalonien-Referendum räumte der Kommentator der spanischen MM-Schwesterzeitung Ultima Hora, Fernando Jáuregi, freimütig ein, Deutschland zu beneiden. Politiker wie Angela Merkel und Martin Schulz haben nach seinen Worten in der Großen Koalition bewiesen, dass Parteien – anders als in Spanien – sehr wohl über Parteigrenzen hinweg zur Zusammenarbeit in der Lage sind, zum Wohle von Stabilität und Sicherheit.
Auch auf die "neonazis de la AfD" geht Jáuregí ein. Der Kommentator schreibt über die Rechtsaußenpartei, nicht einmal sie habe ein derart nicht-verfassungskonformes Verhalten gezeigt "wie die Verantwortlichen der katalanischen Regionalregierung".
Leserkommentare auf der Webseite von Ultima Hora zogen ihrerseits Vergleiche des Wahlergebnisses mit den politischen Verhältnissen in Spanien. Ein mit der Kanzlerin kritischer Leser schrieb: "Merkel hat wieder gewonnen. Nichts weiter. Wie in Spanien Rajoy. Mittelmäßigkeit an die Macht. Mittelmäßige Wähler, mittelmäßige Regierende."
Ein anderer Leser lobte die Kanzlerin auf Katalanisch: "Glückwunsch, Frau Merkel. Sie scheinen eine vernünftige und pragmatische Person zu sein. Es wäre schön, wenn wir hier Regierende hätten wie Sie. Nicht so wie hier diese verrückten Böcke und Ziegen, die uns wer weiß wohin bringen werden ..."