Mit einem Gesetzentwurf zum Klimawandel will die links-grüne Balearen-Regierung den gesamten Autofuhrpark auf Mallorca und den Nachbarinseln in den kommenden Jahrzehnten vollständig auf Elektro umstellen. Von 2025 an dürfen keine Dieselautos mehr auf dem Archipel zugelassen werden. Von 2035 an wird auch die Neuzulassung von Autos mit Benzinmotor untersagt. Altfahrzeuge dürfen indes weiter auf den Straßen unterwegs sein – bis zum Jahre 2050. Das erklärte Ziel der Regierung ist demnach, dass in 32 Jahren nur noch Elektroautos über die Inseln rollen.
Der Gesetzentwurf soll von kommender Woche an öffentlich ausgelegt und anschließend im Parlament eingebracht werden, teilte die Balearen-Regierung mit. Das Vorhaben sieht zudem vor, dass Mietwagenfirmen von 2020 an zwei Prozent ihrer Flotte auf Elektroautos umrüsten müssen. Dieser Anteil solle jährlich steigen und im Jahre 2035 exakt 100 Prozent betragen.
Der Gesetzentwurf sieht zahlreiche weitere Maßnahmen vor, um Treibgase und Emissionen auf den Balearen drastisch zu reduzieren. So sollen unter anderem in sieben Jahren nur noch neue Heizungsanlagen zum Einsatz kommen, die mit Erdgas oder mit erneuerbaueren Energien betrieben werden. Neubauten auf dem Land dürfen ebenfalls nur noch mit erneuerbaren Energien versorgt sein. Die Naturschutzorganisation Gob würdigte das Vorhaben der Regierung als "ambitioniert".
Die Umweltschutzorganisation Amics de la Terra (Freunde der Erde) sprach von einem ebenso notwendigen wie "mutigen" Schritt, der zudem ganz auf der Linie der Vorgaben der Europäischen Union im Kampf gegen den Klimawandel liege. Der Verband der Gewerbegebiete auf Mallorca lehnte hingegen den Gesetzentwurf als "Zwang" ab.
Die balearische Ministerpräsidentin Francina Armengol sagte, der Archipel wolle zum Vorreiter im Kampf gegen den Klimawandel werden, "mit fortschrittlichen Maßnahmen, die den Wandel beschleunigen, vom Diesel- und Benzinauto hin zu einer vollständig sauberen Mobilität, mit öffentlichem Verkehr und Elektrofahrzeugen".
(aktualisiert um 16.27 Uhr)