Zwei Nautik- und Wassersportverbände auf Mallorca haben Klage gegen die Balearen-Regierung eingereicht. Sie kritisieren, dass nach schweren Regenfällen die Kläranlage von Palma überläuft und dadurch unzureichend geklärte Abwässer in die Bucht von Palma gelangen. In den vergangenen Jahren hatten die Stadtstrände Can Pere Antoni und Citutat Jardí nach niederschlagsreichen Tagen wiederholt gesperrt werden müssen.
Die Verbände werfen der Verwaltung vor, untätig geblieben zu sein und kein einziges Verfahren gegen die Kläranlage eingeleitet zu haben. Die Klage der (Freizeit-)Skipper gegen das balearische Umweltministerium geht von einer möglichen Pflichtvereltzung der Behörde bei der Beaufsichtigung der städtischen Kläranlage aus. Es sei an der Zeit, dass die Justiz in der Angelegenheit Stellung beziehe.
Der Verbandspräsident der Seefahrer-Vereinigung "Asociación de Navegantes Mediterráneo" (ADN), Biel Dols, sagte bei der Jahrestagung seines Verbandes in der Handelskammer von Mallorca: "Es gibt keinen Zweifel: Wären die Einleitungen samt Strandschließungen von privater Seite ausgelöst worden, dann hätten die Behörden ein Verfahren eingeleitet, um zumindest die Auswirkungen feststellen zu lassen."
Die Kläger berufen sich auch auf das Dekret zum Schutze der Seegraswiesen, das von der Regierung verabschiedet worden war und Ankern auf Posidonia verbietet. Die Wiesen seien auch vor Abwasser-Einleitungen zu schützen, befand Dols.