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Palma reagiert besonnen auf Urteile gegen Separatisten

Regierungschefin Francina Armengol und ihr Kabinett. | Ultima Hora

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Nach den am Montag verkündeten Urteilen des obersten spanischen Gerichts gegen mehrere katalanische Separatistenführer wegen Aufruhrs hat die sozialistisch geführte Balearen-Regierung betont besonnen reagiert. Jetzt müsse man spanienweit mit Katalonien in einen Dialog eintreten, äußerte Regierungsprecherin Pilar Costa. Denn es gebe weiterhin ein "Problem" zwischen Spanien und jener Autonomieregion.

Es verstehe sich von selbst, dass man juristische Entscheidungen respektiere, so die Sprecherin weiter. Mit den Urteilen gehe eine "Etappe" zu Ende.

Anhänger der Separatisten auf Mallorca kündigten unterdessen Demonstrationen um 20 Uhr auf dem Rathausplatz von Palma, vor dem Rathaus in Inca, auf dem Sa-Bassa.Platz in Manacor, vor dem Theater von Llubí und in anderen Inselorten an.

Der ehemalige katalanische Vizepräsident Oriol Junqueras erhielt mit 13 Jahren Haft die höchste Strafe. Wären er und seine Mittäter wegen Rebellion verurteilt worden, hätten ihnen erheblich höhere Strafen gedroht. Rebellion entspricht in Deutschland Hochverrat. Unter den Verurteilten international relativ bekannt ist auch die ehemalige Parlamentspräsidentin Carme Forcadell, die elf Jahre und sechs Monate im Gefängnis bleiben muss. Sie hatte wegen betont parteiischer Auftritte im Regionalparlament von Barcelona im Jahr 2017 international für Kopfschütteln gesorgt.

Die mit in der Balearen-Regierung befindliche kleine regionalistische Linkspartei Mes twitterte unterdessen, dass sie weiter für die Freilassung der Separatistenführer kämpfe. Die hatten für den 1. Oktober 2017 ein sezessionistisches Referendum angestrengt, das von der damaligen konservativen Zentralregierung unter Mariano Rajoy allerdings für illegal erklärt worden war. Ende Oktober jenes Jahres wurde sogar – wenn auch nach Angaben der damaligen in Barcelona regierenden Politiker nur symbolisch – die Unabhängigkeit ausgerufen. Der damalige katalanische Ministerpräsidenten Carles Puigdemont floh daraufhin aus Spanien. Sollte er das Land wieder betreten, muss er mit seiner sofortigen Festnahme rechnen.

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