Der spanische König Felipe VI. hat in seiner traditionellen Weihnachtsansprache seine "ernste" Besorgnis ausgedrückt über die Situation, die Katalonien für Spanien darstelle. Der Staatschef appellierte an die Einheit, den Respekt und die gegenseitige Verständigung. Felipe de Borbón rief dazu auf, Differenzen unter Berücksichtigung der Verfassung zu lösen.
Der König verwies darauf, dass Spanien neben den globalen Herausforderungen betroffen sei von inneren Problemen wie dem Vertrauensverlust vieler Bürger in die staatlichen Institutionen sowie den Auseinandersetzungen in Katalonien.
In Anschluss daran zählte der Monarch auf, was Spanien dank seiner Verfassung und der in ihrem Text verkörperten Werte, die das Zusammenleben ermöglichten, erreicht habe.
Unter diesen Werten hob er den Wunsch der Bürger nach Eintracht hervor. Ihr sei es zu verdanken, dass durch Verantwortung, Zuneigung, Großzügigkeit, Dialogfähigkeit und Respekt selbst bei Menschen mit unterschiedlichsten Ideologien die "Mauern der Intoleranz, des Grolls und des Unverständnisses" niedergerissen werden konnten, all jenes Trennende, das zuvor "viele Episoden in unserer Geschichte" geprägt hatte.
Felipe appellierte an die Bereitschaft, Unterschiede zu verstehen und zu integrieren und dabei die Verfassung zu respektieren. Sie sei es, die die territoriale Vielfalt anerkenne und gerade jene Einheit bewahre, "die uns gemeinsam Kraft gibt".
Er betonte auch den Wert der Förderung von Solidarität, Gleichheit und Freiheit als jene Prinzipien, die eine Gesellschaft stützen, um Toleranz und Respekt zum bestmöglichen Ausdruck des bürgerschaftlichen Gemeinsinns zu machen.
"Diese Werte sind seit vielen Jahren unter uns präsent und sie sind ein Zeichen der Identität des Spaniens von heute. Aber wir dürfen sie weder als selbstverständlich betrachten noch ihre Zerbrechlichkeit ignorieren, und darum" - so Felipe - "müssen wir alles tun, um diese Werte zu stärken und ihren Verfall zu verhindern".
Der König rief dazu auf, vereint zu den demokratischen Werten zu stehen, wie sie von allen Spaniern geteilt werden, um Probleme ohne Spaltungen oder Konfrontationen zu lösen. Letzteres, so zeigte er sich überzeugt, würde allenfalls das harmonische Zusammenleben untergraben und die Zukunft verarmen lassen.