Die Regierung Boris Johnson in Großbritannien gerät wegen ihrer Quarantäne-Entscheidung für Einreisende aus Spanien von Unternehmerseite zunehmend unter Druck. In einem Brief fordern die Vorstandschefs von etwa 50 Firmen, diesen Kurs zu überdenken. Man müsse zur Kenntnis nehmen, dass die Regierung sogar davor warnt, in Regionen mit weniger Coronafällen als in vielen britischen Gegenden zu reisen, heißt es unter anderem darin. Auf Mallorca ist die Zahl der Coronafälle weiterhin niedrig.
Zu den Unterzeichnenden gehören unter anderem Alex Cruz, Chef von British Airways, und John Holland-Kaye, der Vorstandsvorsitzende des Flughafens London Heathrow.
Die Wirtschaftsführer baten um eine eilige Zusammenkunft mit Premier Johnson. Sie verwiesen darauf, dass sich zurzeit rund 600.000 Briten in Spanien befänden und rieten, Einreisenden aus Risikogebieten Coronatests an den Flughäfen abzuverlangen statt ihnen eine 14-tägige Quarantäne aufzuerlegen. Der Tourismus dürfe im Übrigen nicht nachhaltig beschädigt werden.
London hatte am vergangenen Wochenende mit der Entscheidung für eine Pflichtquarantäne für Aufsehen auf Mallorca gesorgt. Verhandlungen von spanischer und Inselseite mit der Regierung Johnson blieben jedoch fruchtlos.