Mehr als hundert Autos sind am Samstag bei der Demonstration gegen die Balearen- und die spanische Zentralregierung auf Mallorca gezählt worden. Es handelte sich um die erste Kundgebung, die in Palma als reiner Autokorso stattfand. Bei den ersten drei Kundgebungen der Gastronomen aus Protest gegen die Schließung ihrer Lokale durch die Corona-Restriktionen, die seit dem 13. Januar gelten, waren die Protestierenden verbotener weise zu Fuß unterwegs gewesen. Danach hatte es für die Organisatoren horrend hohe Geldbußen gehagelt.
Aufgerufen zu der Auto-Demonstration hatte das konservativ-rechtsgerichtete Forum Baleares. Die Kundgebung begann im Zentrum von Palma mit dem lauten Abspielen der spanischen Nationalhymne und einem anhaltenden Hupkonzert. Auf Plakaten forderten die Teilnehmer den Rücktritt des spanischen Regierungschef Pedro Sánchez sowie seiner balearischen Amtskollegin Francina Armengol. Die Fahrzeuge und die Teilnehmer führten zahlreiche Spanienfahnen mit sich.
Jesus Revuelta, Präsident von Foro Baleares, warf Sánchez und Armengol ein katastrophales Management der Wirtschaftskrise und der Pandemie vor. "Wir sind besorgt über die wirtschaftlichen Folgen für die Hotels und Restaurants."
Nach seinen Worten mache es keinen Sinn, das Aufstellen von Tischen im Freien zu verbieten, aber in Universitäten oder Hotelbars den Betrieb zuzulassen. Dort sei die Hauptquelle der Ansteckung zu finden, so Revuelta. Die Daten des Gesundheitsministeriums hätten gezeigt, dass Gastronomiebetriebe lediglich zwei Prozent der Infektionsquellen ausmachten.
Revuelta schloss mit der Aussage, dass es neue Mobilisierungen geben werde. "Die Situation ist besonders schlimm. Wenn es notwendig ist, einmal pro Woche zu demonstrieren, werden wir das tun".
Die Kundgebung hatte um 12 Uhr auf der Avenida Gabriel Alomar, neben der Tankstelle begonnen und sollte vor den Sitz der Balearen-Regierung im Consolat de Mar enden.