Noch ist das letzte Wort nicht gesprochen: Im Balearen-Parlament wird am Mittwoch weiter über die Verwendung der Ecotasa diskutiert. So fordert Koalitionspartner Podemos, dass die Mittel aus der Ökosteuer in Umweltschutzprojekte sowie Maßnahmen zur Verlängerung der Urlaubersaison investiert werden.
Die sozialistische Regierungspartei PSOE hat unter dem Vorsitz der balearischen Ministerpräsidentin Francina Armengol im Haushaltsplan eine Veränderung eingebracht. So sollen die Einnahmen aus der Übernachtungsgebühr, die alle Urlauber auf den Inseln entrichten müssten, nicht wie geplant für Umweltprojekte verwendet werden, sondern für Maßnahmen, um den Auswirkungen der Corona-Pandemie entgegenzuwirken. Die Arbeit der Kommission zur Förderung des nachhaltigen Tourismus, die für die Verteilung der Mittel zuständig ist, wird ausgesetzt.
Nicht nur Koalitionspartner Podemos ist mit diesem Vorschlag unzufrieden. Massive Kritik kommt aus der Opposition.
Der balearische Tourismusminister und Regierungssprecher Iago Negueruela betonte, die Einnahmen aus der Ecostasa würden im nächsten Jahr für das Gesundheits- und Bildungswesen sowie für soziale Dienste verwendet werden. 140 Millionen Euro sind im Haushalt veranschlagt. "Die Umweltinvestitionen werden mit europäischen Mitteln getätigt", sagte er weiter.
Doch bereits in diesem Jahr wurden die Einnahmen aus der Touristenabgabe zweckentfremdet. Iago Negueruela verteidigte die Entscheidung, mit 580.000 Euro aus dem Ecotasa-Topf den Music Award des Radiosenders Los 40 gefördert zu haben, dieser fand am Wochenende in Palma statt. Für jeden Euro, den die Regierung dort ausgegeben habe, wurden sechs Euro eingenommen. So wurde die gesamte Logistik des Aufbaus an ein lokales Unternehmen vergeben und das habe sich rentiert. Auch wurde ein Event des Radiosenders Cadena Ser finanziell unterstützt. "Es gibt Sektoren, die haben mehr unter der Covid-19-Krise gelitten als andere und dazu zählen Musikevents." Zudem erhielten die Mallorca Challenge und das Mallorca Life Festival jeweils 300.000 Euro aus dem Topf der Umweltabgabe.