Angesichts der anhaltend hohen Inflation hat die Ministerpräsidentin von Mallorca und den Nachbarinseln, Francina Armengol (Sozialisten), am Dienstag im Regionalparlament ein großes Maßnahmenpaket zur Entlastung der Bürger angekündigt - genau einen Tag nach der Ankündigung des spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez, die Sonderregelung für die Balearen auszuweiten. Im kommenden Jahr finden auf den Balearen Regionalwahlen statt.
Eine der wichtigsten Ankündigungen Armengols betraf den öffentlichen Verkehr: Die Züge und U-Bahnen sollen nicht lediglich bis Ende Dezember, sondern bis Juni kostenfrei benutzbar sein. Fahrten mit den TIB-Überlandbussen sollen für Residenten, die im Besitz einer speziellen Karte sind, nur noch höchstens 10 Euro pro Monat kosten – egal, wie oft man unterwegs ist.
Für deutschsprachige Ausländer dürfte auch interessant sein, dass die Grunderwerbsteuer auf vier Prozent für Immobilien im Wert von weniger als 270.000 Euro reduziert wird. Die Grunderwerbsteuer für Luxusimmobilien wird dagegen erhöht.
Desweiteren will die Regionalregierung in den Wintermonaten Arbeitslose mit Extrazahlungen mit bis zu 600 Euro unterstützen. Hinzu kommen Gutscheine für den Einkauf in kleinen Geschäften in Höhe von 60 Euro.
Eine weitere Maßnahme ist, die Höchstgrenze für Abschreibungen bei der Einkommensteuer zu verdoppeln: Statt 25.000 Euro pro Haushalt werden nun 52.800 pro Haushalt oder 33.000 Euro pro Person gewährt.
Die Vermögensteuer, die Andalusien kürzlich angekündigt hatte, wird es laut Armengol auf den Balearen nicht geben. Im Schnitt werden dadurch im Jahr 68 Millionen Euro eingenommen.
Armengol kündigte ferner an, die Zuglinie ab Manacor Richtung Osten und Nordosten der Insel zu verlängern. 30 Millionen Euro sind dafür vorgesehen. Auch die Straßenbahn zwischen dem Zentrum von Palma und dem Flughafen wird es definitiv geben.