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Briten nicht willkommen? Touristikmesse wird zum Zankapfel auf Mallorca

Die konservative PP-Chefin Marga Prohens (r.) fordert den Rücktritt von Tourismusdezernent Andreu Serra. | Archiv

| Mallorca |

Die am Wochenende in London zu Ende gegangene Tourismusfachmesse World Travel Market schlägt auf Mallorca weiter hohe Wellen in den politischen Reihen auf Mallorca. So forderte die Oppositionschefin und Präsidentin der konservativen PP-Partei Marga Prohens, die bei den Regionalwahlen im kommenden Jahr gerne Ministerpräsidentin Francina Armengol ablösen würde, den sofortigen Rücktritt von Andreu Serra, seines Zeichens Tourismusdezernent in Mallorcas Inselrat. Grund dafür war die vermeintliche Aussage einer von Serras Mitarbeiterinnen gegenüber dem britischen Boulevardblatt "The Sun", dass englische Urlauber auf der Insel nicht mehr willkommen seien. Mehrere andere Zeitungen wie "The Mirror" und "The Birmingham Mail" sowie der "Daily Express" meldeten ihrerseits das angebliche Statement.

Mallorcas Inselrat musste am nächsten Tag in einer offizielle Stellungnahme den in England verbreiteten Behauptungen dementieren. Die Mitarbeiterin des Tourismusdezernats hätte ihrer Interviewpartnerin niemals so etwas gesagt. Im Gegenteil: Briten seien weiterhin sehr wohl willkommen auf der Insel. Man habe ausführlich über Nachhaltigkeits- und Werbemaßnahmen gesprochen. Außerdem sei die Journalistin eingeladen worden, alsbald Mallorca zu besuchen. Oppositionschefin Marga Prohens reichte die Stellungnahme aber offenbar nicht, sie verlangt vom links-nationalistischen Bündnispakt im Inselrat weiterhin personelle Konsequenzen für die ihrer Meinung nach "katastrophale Aussage".

Bereits am ersten Tag der Messe in London war es zu politischen Querelen am Mallorca-Stand gekommen, nachdem die sozialistische Landesministerpräsidentin Francina Armengol vor laufenden Kameras verkündet hatte, dass die Urlaubssaison im kommenden Jahr aufgrund der vielversprechenden Buchungslage in diesem Herbst und des anhaltend guten Wetters bereits zwei Monate früher, also im Februar beginnen würde. Daraufhin hagelte es Kritik, sowohl von Seiten der Präsidentin des mallorquinischen Hoteliersverbandes als auch der Opposition, die Armengols Prognose als reine Wahlpropaganda bezeichneten, da im Frühjahr 2023 Regionalwahlen auf den Balearen anstehen.

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