Nach der Regionalwahl auf Mallorca und den Nachbarinseln, die von der konservativen Volkspartei PP gewonnen wurde, läuft alles auf ein Regierungsmodell ohne absolute Mehrheit hinaus. Die rechtspopulistische Partei Vox will dem Wahlsieger in der kommenden Legislaturperiode keine Steine in den Weg legen, wie es am Montag hieß. Doch "gratis" werde die Unterstützung nicht sein. Erwartet werden jetzt Grundsatzentscheidungen von Parteichef Santiago Abascal.
Der balearische Vox-Spitzenkandidat Jorge Campos sagte, dass man sich jetzt mit PP-Vertretern auf Augenhöhe zusammensetzen wolle, um Lösungen zu erarbeiten. Ziel sei, die linken Entscheidungen der abgewählten sozialistischen Regierungschefin Francina Armengol Zug um Zug zu "zerstören". Man müsse letztendlich erreichen, dass der linke spanische Ministerpräsident Pedro Sánchez bei der Wahl am 23. Juli entmachtet werde.
Eine Koalition zwischen den beiden Rechts-Parteien gibt es in Spanien bislang nur in der Autonomieregion Castilla-León. Ob es nach den Wahlen vom Sonntag auch woanders wie etwa in der Region Valencia zu so einer Zusammenarbeit kommt, ist unklar. Dort wie auf den Balearen kommen beide Parteien auf eine absolute Mehrheit. In der Region Madrid hatte die Volkspartei in den vergangenen Jahren ohne absolute Mehrheit und ohne Koalitionsvertrag mit der Tolerierung durch Vox regiert.
Die Volkspartei hatte am Sonntag bei der Wahl 25 Sitze im Regionalparlament geholt, die Voxpartei acht. Zusammen kommen sie auf 33 Sitze, die absolute Mehrheit liegt bei 30. Die Sozialisten bekamen nur 18 Sitze, die linksregionalistische Gruppierung Més vier (zwei weitere kommen von Més Menorca), die linkspopulistische Podemos-Partei schrumpfte auf einen Sitz.