Die abgewählte Ministerpräsidentin von Mallorca und den Nachbarinseln, Francina Armengol, will bei den Landtagswahlen 2027 offenbar erneut für die Sozialisten ins Rennen gehen. Das gab PSOE-Politikerin am Dienstag bei der Verabschiedung von ihren Mitarbeitern in der Staatskanzlei "Consolat de Mar" sowie per Twitter bekannt. "Ich bin zutiefst dankbar, dass wir die vergangenen acht Jahre so gut zusammengearbeitet haben", so die 51-Jährige. "Ich werde in vier Jahren versuchen, wieder hierher zurückzukehren."
Armengol und ihr Linkspakt aus Sozialisten, Öko-Regionalisten und Ultralinken hatte bei den Regionalwahlen am 28. Mai eine empfindliche Niederlage erlitten, kommt im neuen Balearen-Parlament zusammen auf nur noch 25 der 59 Sitze. Große Gewinner waren die konservative PP um Margalida Prohens (25 Sitze) und die rechtspopulistische Vox-Partei (8 Sitze). Es gilt als ausgemacht, dass Vox der PP-Kandidatin Ende des Monats mit einer Enthaltung ins Amt verhilft, sich diese Zugeständnisse politisch aber teuer bezahlen lassen wird.
Francina Armengol hatte die Balearen acht Jahre lang weitgehend skandalfrei regiert und kann – insbesondere in Bezug auf Nachhaltigkeit, den Haushalt und die Sozialpolitik zahlreiche Erfolge vorweisen. Ihre Regierung stand aber vor allem wegen der Wirtschaftspolitik, die von vielen als "tourismusfeindlich" angesehen wurde, sowie wegen Versäumnissen im Bau- und Wohnungsbereich in der Kritik. Armengol wird bei den spanienweiten vorgezogenen Neuwahlen im Juli als Spitzenkandidatin auf den Balearen ins Rennen gehen und sich um einen Sitz im Abgeordnetenhaus in Madrid bewerben.