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Neuer Tourismusminister auf Mallorca will gegen Sauf-Exzesse vorgehen: "Benimmregeln haben bisher nichts gebracht"

Er wolle mit "harter Hand" gegen Exzess-Touristen vorgehen. Auch ein neues Tourismusgesetz ist geplant

Mallorcas neuer Tourismusminister, Jauma Bauzà, will noch härter gegen Exzesstourismus vorgehen. | CAIB/Archiv

| | Palma, Mallorca |

Mallorcas neuer Tourismusminister, Jaume Bauzà, hat am Donnerstag im Balearen-Parlament die Grundzüge seiner Tourismuspolitik in der laufende Legislaturperiode umrissen. Zu Beginn seiner Rede bezeichnete er zunächst das Dekret der Vorgängerregierung gegen die Sauf-Exzesse ausländischer Urlauber in neuralgischen Zonen wie der Playa de Palma als "Fehlschlag", da es sein Ziel nicht erreicht habe – nämlich den Exzesstourismus ein für alle Mal einzudämmen.

Bauzà erläuterte dann auch die wichtigsten Punkte eines geplanten neuen Tourismusgesetzes, das vor Beginn der nächsten Sommersaison 2024 verabschiedet werden soll. Er betonte, dass in den letzten acht Jahren die Zahl der Touristenplätze auf den Inseln um 114.902 gestiegen sei, davon entfielen 92.664 auf den Bereich der privaten Ferienhausvermietung.

In Bezug auf das neue Tourismusgesetzgebung sagte Bauzà, dass dieses sicherstellen müsse, dass der Tourismus nachhaltig sei und stets zum Wohlergehen der Balearen beitrage, weshalb er ankündigte, dass er "das Beste der bereits bestehenden Regelungen beibehalten und aus den Erfahrungen der Vergangenheit lernen" wolle. Es gehe im Allgemeinen darum, die touristischen Aktivitäten zu regeln, die Natur zu schützen und den bürokratischen Aufwand zu verringern, um Investitionen und touristische Aktivitäten besser zu fördern.

Ebenso kündigte der Minister an, dass er sich für "harte Maßnahmen" einsetzen werde, um gegen "unzivilisiertes Verhalten" vorzugehen. Seiner Meinung nach sei das bestehende Dekret gegen den Exzesstourismus "ein Misserfolg" und fördere "eine negative Vision", weshalb es zu allererst in "Dekret über verantwortungsvollen Tourismus" umbenannt werden soll. Bauzà räumte ein, dass es "zu bestimmten Zeiten, an bestimmten Orten und unter bestimmten Umständen eine touristische Sättigung" gebe, aber in Dörfern wie Montuïri, Campos, Muro und Felanitx sei dies nicht der Fall, weshalb er die Leute aufforderte, nicht mehr überall von "Überfüllung" zu sprechen.

In Bezug auf die Zunahme Touristenbetten, suchte Bauzà die Schuld bei der linken Vorgängerregierung. Er gab an, dass es einen Anstieg von etwa 115.000 neuen freien Plätzen inden vergangenen acht Jahren gegeben habe, was 25 Prozent der Gesamtzahl aller Urlauberbetten auf den Insel entspreche. "Es handelt sich um den stärksten Anstieg in der gesamten Geschichte des Tourismus auf den Balearen, was zweifelsohne dazu geführt hat, dass zu bestimmten Zeiten, an bestimmten Orten und unter bestimmten Umständen eine Sättigung eingetreten ist.

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