Angesichts von gehäuften Hausbesetzungs-Fällen investiert die konservative Regierung von Mallorca und den Nachbarinseln eine Million Euro, um ein Anti-Okupa-Büro einzurichten. Das geht aus dem Haushaltsentwurf für das kommende Jahr hervor, den die PP-Partei mit Unterstützung der rechtspopulistischen Vox-Gruppierung verabschiedet hat.
An das Büro können sich Menschen wenden, deren Immobilie von Okupas besetzt wurde. Rechtlich gestaltet es sich in Spanien recht schwierig, solche Kriminellen wieder aus einem Haus oder einer Wohnung herauszubekommen. Außerdem bedienen sich Hausbesetzer zahlreicher Tricks, um nicht aus einer Immobilie herauszumüssen.
Auf Mallorca gab es im ablaufenden Jahr auch in von vielen Deutschen bewohnten Gegenden wie Costa de la Calma Fälle von Hausbesetzungen. Sogar in Palmas vornehmstem Viertel Son Vida gelang es einem jungen Mann, eine Villa eine längere Zeit besetzt zu halten. Zuletzt sorgten Hausbesetzer im ruhigen Dorf Sencelles für Schlagzeilen, als sie eine belgische Familie terrorisierten.
Hintergrund für die Hausbesetzungen ist die weiterhin große Wohnungsnot, die auf Mallorca herrscht. Für viele Menschen, die normalen Jobs nachgehen, ist es selbst in der kühlen Jahreszeit unmöglich geworden, eine Bleibe zu finden.