Zugegeben: Die Fußballsaison ist jung und die Phase, in der Entscheidungen fallen, noch weit. Dennoch wollten diverse spanische Medien im Unentschieden des spanischen Meisters FC Barcelona am Wochenende bei Real Sociedad San Sebastián (2:2) bereits einen Trend erkennen. Denn da Real Madrid wenig später sein Spiel gegen den FC Getafe gewinnen konnte (4:2), liegen die "Königlichen" in der Tabelle plötzlich vor den Katalanen - und zwar mit zwei Punkten Vorsprung.
"Das hat es seit drei Jahren nicht mehr gegeben", schreibt die Sportzeitung "Marca". Tatsächlich hechelt Real Madrid den Katalanen seit Jahren meist hinterher. Da kann auch eine Momentaufnahme wie diese schon mal Grund zur Freude sein. Dass sich die beiden großen Klubs auch in diesem Jahr einen Zweikampf um den Titel liefern werden und für alle anderen maximal einer der folgenden Plätze drin ist, davon sind in Spanien alle Experten überzeugt.
Zu groß ist die Distanz mittlerweile geworden. Die ungleiche Verteilung der Fernsehgelder sei daran schuld, kritisiert nun eine Gruppe von Erstligisten unter der Führung des Präsidenten des FC Sevilla. Im Gegensatz zu Deutschland werden die Fernsehrechte in Spanien nicht zentral vermarktet, jeder Klub kann die Übertragungen seiner Spiele frei verhandeln - was dazu führt, dass Real Madrid und der FC Barcelona viel mehr einnehmen (140 Millionen Euro) als die anderen Klubs. Am schlechtesten weg kommen unter anderem San Sebastián und Sporting Gijón (zwölf Millionen Euro).