Spaniens Fußball-Nationaltrainer Vicente del Bosque hat auf Einladung der MM-Schwesterzeitung Ultima Hora einen launigen Vortrag im Es-Baluard-Museum auf Mallorca gehalten. Flankiert wurde er von Macià-Batle-Chef Ramon Servalls, ehemals Pressesprecher bei Real Mallorca sowie von Miquel Àngel Nadal, der aktuell Sportdirektor bei Real Mallorca ist.
Für Gelächter sorgte eine Geschichte aus seiner Zeit als Trainer von Real Madrid: Nachdem er einen Spieler sich 45 Minuten lang warm laufen ließ und ihn in der 90. Minute ins Spiel bringen wollte, habe er gehört, wie dieser sagte: "Sag dem Typen mit dem Bart, er soll sich selber einwechseln."
Bei der Diskussion ging es insbesondere auch um Vergleiche mit der Wirtschaft. Eine entscheidende Rolle bei der Führung von Teams spielt laut del Bosque die Art, wie Konflikte gelöst werden. Je nachdem, wie ein Trainer oder Manager entscheide, könne er daraus gestärkt oder geschwächt hervorgehen. "Man sollte weder autoritär noch zu permissiv sein. Es geht darum, zu überzeugen, nicht aufzuzwingen", meinte del Bosque.
Von sich selbst sagt er, dass er blinden Aktivismus vermeide: "In der Coaching-Zone hektisch hin und her zu laufen, ist nicht mein Stil, weil ich glaube, dass man aufgeregt keine gerechten Entscheidungen treffen kann. Es ist besser zu schauen, zu beobachten und im Kontakt mit Ansprechpartnern auf der Bank zu sein."