Auf Mallorca war es eine Nacht der Ekstase: Die Fans badeten in Palmas Schildkrötenbrunnen, und die Aufstiegsfeiern vermischten sich mit dem Lichterfest der Johannisnacht (Nit de Sant Joan), das unter anderem mit Grillen am Meer verbracht wurde.
Für den Inselklub, der im spanischen Fußball als typische Fahrstuhlmannschaft gilt, ist es der achte Erstliga-Aufstieg in der Vereinsgeschichte nach 1960, 1965, 1969, 1983, 1986, 1997 und 1999. Im Jahr 2013 war das Team die zweite Liga abgestiegen, 2017 ging es trotz des Einstiegs des amerikanischen Sportinvestors Robert Sarver (Phoenix Suns) sogar in die dritte Liga (Segunda División B).
Der "Onkel aus Amerika", der seine Anteile vom Deutschen Utz Claassen übernommen hatte, hielt jedoch an seinem Engagement fest und wird nach einer mittelmäßigen Saison mit überraschendem Ende nun mit dem Durchmarsch in die Primera División belohnt. Man darf sich also bald wieder auf den Besuch von Spitzenteams wie Real Madrid und Barça freuen. Im Abstiegskampf warten aber auch graue Mäuse wie Osasuna, Eibar oder Valladolid.
Größte Erfolge für Real waren bisher der Gewinn des spanischen Fußballpokals Copa del Rey im Jahr 2003, die Teilnahme am Finale des Europacups der Pokalsieger gegen Lazio Rom im Jahr 1999 sowie der anschließende Erfolg beim spanischen Supercup.
Bekannte Persönlichkeiten der Vereinsgeschichte sind der spätere spanische Nationaltrainer Luis Aragonés und Superstar Samuel Etoo, der mit 54 Treffern auch den Torjägerrekord hält. In der Vergangenheit hatte es bei Real Mallorca immer wieder Skandale und Missmanagement gegeben, unter anderem um den britischen Möchtegern-Investor Paul Davidson. Ex-Manager Javier Martí Asensio wurde wegen Veruntreuung von 600.000 Euro sogar zu einer Haftstrafe verurteilt.
aktualisiert um 15.20 Uhr