Etwas mehr als 30 Beamte der Nationalpolizei vom Festland sollen ihre Kollegen auf Mallorca während des WM-Spiels am Dienstag (6.12.) zwischen Spanien und Marokko unterstützen. Grund: Nach Einschätzung des spanischen Innenministeriums könnte es während der Begegnung in sogenannten „Konfliktzonen“ auf der Insel zu Auseinandersetzungen zwischen spanischen und marokkanischen Fans kommen. Als „Konfliktzonen“ bezeichnet die Polizei Stadtviertel, in denen der Anteil an Bewohnern aus Nordafrika besonders hoch ist.
Auf Mallorca zählen dazu neben Palmas Stadtvierteln Son Gotleu sowie weiteren Straßenzügen der Umgebung auch die Stadt Manacor. Hier sollen ab Spielbeginn um 16 Uhr mehr Polizisten präsent sein als sonst, um mögliche Konflikte auf der Straße oder in Bars zu verhindern.
Bereits ab Mittag wird die Präventions- und Reaktionseinheit (UPR), die Bereitschaftspolizei der Nationalpolizei, zusammen mit Motorrad- und Funkstreifen in diesen Viertel im Einsatz sein. Darüber hinaus werden auch die Beamten der jeweiligen Ortspolizei mit ihren üblichen Patrouillen zur Verfügung stehen, um jederzeit Unterstützung zu leisten. Und auch die Guardia Civil hat angekündigt, die "Hot Spots" unter besondere Kontrolle zu nehmen.
Sowohl die Guardia Civil als auch die National- und Lokalpolizei appellieren in diesem Zusammenhang an das gute Benehmen und den Sportsgeist aller Fußballfans.
Hintergrund der Vorsicht sind schwere Ausschreitungen nach der WM-Niederlage Belgiens gegen Marokko und dem darauffolgenden Ausscheiden vor einer Woche in Brüssel: Es brannten Autos und E-Roller, Feuerwerkskörper flogen, Ampeln und Bänke gingen zu Bruch, Scheiben zersplitterten, ein Feuerwehrauto, von einem Steinhagel getroffen, blieb ramponiert zurück.