Vergessen Sie Wimbledon-Etikette und High-End-Sponsorentum – auf Mallorca gibt’s jetzt Champi. Das neu eingeführte Maskottchen der Mallorca Championships bringt genau das auf den Center Court, was dem Welttennis gelegentlich fehlt: ein bisschen Flausch, ein bisschen Humor – und ganz viel Herz. Inspiriert vom ausgestorbenen Myotragus balearicus, dem urzeitlichen Ziegenbock der Balearen, ist Champi nicht nur eine Hommage an die Insel, sondern auch ein echter Hingucker auf zwei (behaarten) Beinen.
Wer gedacht hat, Tennis sei nur für Erwachsene mit Affinität zu weißen Poloshirts, wird hier eines Besseren belehrt: Champi wird ab dem 22. Juni beim Familientag sein Debüt feiern – inklusive Autogramme mit der Huf, Selfie-Sessions und Tribünenanimation. Er ist gewissermaßen der Publikumsliebling im XXL-Fellanzug, nur ohne Rückhand, dafür mit Plüsch.
Zwischen Center Court und Streichelzoo
Während sich Spieler wie Casper Ruud, Ben Shelton und Félix Auger-Aliassime auf dem Rasen in Santa Ponça vorbereiten, um die letzten Halme vor Wimbledon auszuspielen, sorgt Champi für die emotionale Balance: ein bisschen Spaß, ein bisschen Regionalstolz, und ganz viel Sympathie. Er ist das Tütchen Gummibärchen im Müsliriegel-Turnieralltag – unerwartet, süß und besser als gedacht.
Das ATP-Turnier auf Mallorca ist inzwischen fester Bestandteil im internationalen Tennis-Kalender, und mit Champi bekommt es endlich auch ein Gesicht, das nicht bei 35 Grad im Schatten schweißgebadet über den Platz sprintet. Sondern eins, das winkt, grinst – und im Zweifel ein Kind mehr für den Tennissport begeistert als mancher Turniersieger.
Nicht nur Bälle fliegen – auch Herzen
Natürlich nimmt sich das Turnier trotz aller Plüschigkeit ernst. Die Veranstalter setzen auf hochklassigen Sport, eingebettet in ein Event, das zwischen Mediterraner Lebensfreude und professionellem Anspruch genau das liefert, was man sich vom Tennis auf Mallorca erhofft: Sonne, Stars – und jetzt eben auch einen Bock mit Showtalent.
Dass Champi dabei mehr ist als nur ein Walking Act, zeigt sich schon an seiner Herkunft: Man hat sich eben nicht für ein beliebiges Tier entschieden, sondern für eine Figur mit lokalem Bezug und echtem Symbolwert. Der Myotragus war ein Überlebenskünstler. Und Champi ist gekommen, um zu bleiben – zumindest bis zum nächsten Matchball.
Fazit: Die Mallorca Championships liefern wieder mal beste Unterhaltung – auf und neben dem Platz. Und mit Champi haben sie jetzt auch das, was jedem Sportevent guttut: eine Seele im Kostüm. Tennis kann ziemlich spaßbefreit sein. Dieses hier nicht. Champi sei Dank.