Europas größter Reisekonzern TUI hat auf seiner Bilanzkonferenz am Mittwoch in Hannover ein operatives Ergebnis in Rekordhöhe berichtet. Im Hotelbereich geht die Steigerung auch zurück auf das erfolgreiche Kostenmanagement bei der mallorquinischen Hotelmarke Riu, teilte TUI mit.
Der Umsatz des Touristikkonzerns stieg im Geschäftsjahr 2011/12 (30. September) um fünf Prozent auf 18,3 Milliarden Euro (Vorjahr 17,5 Milliarden). Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) als zentrale Steuerungsgröße des Konzerns stieg um 24 Prozent auf ein Rekordergebnis von 746 Millionen Euro. Das Konzernergebnis konnte um 20 Prozent auf 142 Millionen Euro gesteigert werden (Vorjahr 118 Millionen Euro).
„Trotz schwieriger volkswirtschaftlicher Rahmenbedingungen in unseren wichtigsten europäischen Quellmärkten hat sich unser Geschäftsmodell als stabil und zukunftsfähig erwiesen", sagte TUI-Vorstandschef Michael Frenzel, "Dank unserer Produktstrategie und unserer effizienten Kapazitätssteuerung ist es uns gelungen, ein operatives Rekordergebnis abzuliefern."
In seiner Hotelsparte blickt der Konzern nach eigenen Angaben auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurück. Der Gesamtumsatz kletterte um 5,8 Prozent auf 826 Millionen Euro (Vorjahr 781 Millionen Euro). Grund für diese Entwicklung seien bei nur leicht gestiegener Kapazität vor allem die um 3,5 Prozent höheren durchschnittlichen Erlöse pro Bett sowie eine um 2,1 Prozentpunkte verbesserte Auslastung.
Das operative Ergebnis des Hotelbereichs sprang den Angaben zufolge um gut 23 Prozent auf rund 179 Millionen Euro (Vorjahr 145 Millionen Euro). "Die Steigerung geht zurück auf das verbesserte Preisbild und ein erfolgreiches Kostenmanagement bei der größten Hotelmarke Riu." Der mallorquinische Hotelkonzern Riu ist Anteilseigner der TUI AG.
Frenzel nannte die Reduzierung der Nettoverschuldung um 639 Millionen Euro einen "weiteren Meilenstein" des Geschäftsjahres. Damit habe TUI das langjährige Ziel erreicht, den Konzern "quasi" schuldenfrei zu stellen. Zum Bilanzstichtag betrug die Nettoverschuldung 178 Millionen Euro (Vorjahr: 817 Millionen Euro).
Das Ergebnis je Aktie ging auf minus 0,16 Euro zurück (Vorjahr minus 0,01 Euro). Wesentlicher Grund hierfür sei der im TUI-Konzernergebnis enthaltene deutlich verschlechterte Ergebnisanteil der Beteiligung an Hapag-Lloyd ( minus 49 Millionen Euro; Vorjahr minus zwei 2 Millionen Euro).
Dem Bilanzbericht zufolge hat das britische Geschäft der TUI Travel aufgrund höherer Anteile differenzierter Produkte und höhere Online-Anteile sich besser entwickelt als der Markt. Die deutschen Geschäftsfelder des Konzerns profitierten ihrerseits vom Effizienzsteigerungsprogramm, ungeachtet einer schwachen Nachfrage nach Griechenlandurlaub.
Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr 2012/13 beurteilte der Reisekonzern positiv. Der Vorstand rechne mit einer leichten Steigerung des Umsatzes, die vor allem auf einem höheren Anteil exklusiver Produkte im Mainstream-Geschäft von TUI Travel basiere. Das operative Ergebnis solle an das hohe Niveau des abgelaufenen Geschäftsjahres anknüpfen - vorausgesetzt die Konsumneigung in den wichtigen Quellmärkten bleibe stabil. Insgesamt erwartet TUI ein positives Konzernergebnis für das Geschäftsjahr 2012/13.